Die Parteien sind sich über eine Unterstützung einer allfälligen Schweizer Kandidatur für Olympische Winterspiele ab 2030 uneins. Die Bevölkerung soll beim Entscheid miteinbezogen werden. Dezentralität und Nachhaltigkeit sind für mehrere Parteien ein Muss.

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Bei den gescheiterten Kandidaturen für Graubünden 2022 und Wallis 2026 habe es grosse Bedenken bezüglich Auflagen des Olympischen Komitees, der Gesamtkosten und der Mitfinanzierung durch die Schweizer Steuerzahler gegeben, teilte etwa die SVP am Mittwoch auf Anfrage mit.

Die am Mittwoch veröffentlichte Machbarkeitsstudie von Swiss Olympic müsse zuerst geprüft werden. Die SVP sei der klaren Meinung, dass zuerst die betroffene Bevölkerung in einer kantonalen Abstimmung der Olympia-Kandidatur zustimmen müsse, bevor sich die nationalen Räte mit der Kandidatur und der Finanzierung befassen würden.

Auch die Grünen betonen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass die Bevölkerung eingebunden werden müsse. Nur mit einem dezentralen Ansatz könnten Olympische Winterspiele in der Schweiz zudem möglich sein, hiess es weiter.

Man müsse "weg vom Gigantismus der letzten Ausführungen", die Spiele müssten nachhaltig sein. Dies werde gegenwärtig vom internationalen Skiverband (FIS) aber nicht mitgetragen. Dass die Spiele ohne öffentliche Gelder auskommen könnten, sehen die Grünen derweil als nicht realistisch an. Auch sei 2030 als Datum zu früh, das in der Studie aber "203x" stehe, sei bereits auf diese Kritik eingegangen worden.

Mitte fordert Nachhaltigkeit

Die Mitte betonte in ihrer Stellungnahme ebenfalls, dass die Nachhaltigkeit organisierter Spiele im Zentrum stehen müsse. Ein solcher Fokus sei zentral, unter anderem, um das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. Man sei offen für eine Durchführung in der Schweiz, wenn die Spiele konsequent den Ansatz einer dezentralen Durchführung und einer weitgehend privaten Finanzierung einhalten würden.

Kritisch begleiten werde die Mitte zudem die Frage, wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Teilnahme von Athletinnen und Athleten aus Ländern regeln werde, die sich nicht ans internationale Völkerrecht halten.

Die FDP nahm die Machbarkeitsstudie von Swiss Olympic derweil grundsätzlich positiv zur Kenntnis, wie sie auf Anfrage mitteilte. Für einen breit abgestützten Positionsbezug müssten die Olympia-Pläne aber in weiteren Parteigremien thematisiert werden. Dies erfolge in den kommenden Wochen.

Die SP-Bundeshausfraktion wird die Frage bezüglich allfälligen Olympischen Spielen 2030 in der Schweiz zu einem gegebenen Zeitpunkt diskutieren, wie es am Mittwoch auf Anfrage hiess.  © Keystone-SDA

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