Das Geschäft des Schmuck- und Uhrenkonzerns Richemont ist ins Stocken geraten. Im ersten Halbjahr 2024/25 sind vor allem die Uhrenverkäufe zurückgegangen. Grund dafür war die sich deutlich abschwächende Stimmung unter Konsumentinnen und Konsumenten in China.

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In den Monaten April bis September sank der Gruppenumsatz um 1 Prozent auf 10,08 Milliarden Euro, wie die Gruppe mit Luxusuhrenmarken wie Piaget oder IWC sowie Schmuckherstellern wie Cartier oder Van Cleef & Arpels am Freitag mitteilte. In Lokalwährungen gerechnet resultierte ein Nullwachstum. Damit hat Richemont das Halbjahr etwas schlechter als von Analysten erwartet abgeschlossen.

Rückschlag in China

Besonders schwach lief das Geschäft in der Region Asien Pazifik, wo die Umsätze in Lokalwährungen um beinahe einen Fünftel schrumpften. Das Wachstum in wenigen Märkten wie Südkorea sei durch den Einbruch in China, Hongkong und Macau (-27%) weggewischt worden. Allerdings waren die Verkäufe dort in der Vorjahresperiode noch um über einen Drittel in die Höhe geschnellt.

Kräftiges Wachstum verzeichnete Richemont in Amerika (+11%), im Mittleren Osten und Afrika (+11%), in Europa (+5%) und vor allem auch in Japan (+42%). Diesen Anstieg hätten die vielen Touristen ermöglicht, hiess es. Der schwache Yen hat im "Land der aufgehenden Sonne" den Tourismus angekurbelt.

Nach wie vor gut läuft das Geschäft mit teurem Schmuck. Der Schmuckumsatz nahm in der ersten Jahreshälfte um 2 Prozent auf 7,09 Milliarden Euro zu und rückte in Lokalwährungen gar um 4 Prozent vor. Demgegenüber brachen die Uhrenverkäufe um 17 Prozent auf 1,66 Milliarden Euro ein (-16% in LW). Allein in der Region Asien Pazifik fielen sie um 28 Prozent zurück. Richemont erzielt dort die Hälfte des Uhrenumsatzes.

Marge schrumpft

Die verhaltene Umsatzentwicklung wirkte sich auch auf die Ergebnisse von Richemont aus. Der Betriebsgewinn (EBIT) fiel um 17 Prozent auf 2,21 Milliarden Euro, wobei die Marge um 4,1 Prozentpunkte auf 21,9 Prozent absackte. Unter dem Strich verblieb ein Gewinn aus dem weitergeführten Geschäft, also ohne die Aktivitäten der Online-Tochter YNAP, auf 1,73 Milliarden nach 2,16 Milliarden Euro vor Jahresfrist.

Anfang Oktober konnte Richemont nach langer Suche und dem gescheiterten Farfetch-Deal den Verkauf von YNAP an die Münchner Plattform Mytheresa ankündigen. Die Genfer beteiligen sich an der Käuferin und müssen rund 1,2 Milliarden abschreiben. Abzüglich der YNAP-Belastungen fiel der Reingewinn auf 457 Millionen von 1,51 Milliarden Euro im Vorjahr zurück.

Der weltweite Uhrenmarkt kühle sich spürbar ab, vor allem in China sei dies der Fall, hält Verwaltungsratspräsident Johann Rupert in seinen Ausführungen fest. Er gehe nach wie vor davon aus, dass die Erholung der chinesischen Nachfrage für die Uhrenverkäufer länger dauern werde. Rupert bleibt aber in dem global unsicheren Marktumfeld "vorsichtig zuversichtlich".

Einen konkreten Ausblick für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2024/25 gibt Richemont wie üblich nicht ab.  © Keystone-SDA

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