Pharmaunternehmen sehen in Medikamenten gegen Fettleibigkeit einen boomenden Markt, und der Schweizer Konzern Roche will hier schnell Fuss fassen. Roche-CEO Thomas Schinecker kündigte an, dass ihre ersten Fettleibigkeitsmedikamente möglicherweise schon bis 2028 verfügbar sein könnten.
Pillen gegen den Fettbauch? Pharmaunternehmen versprechen sich von solchen Konzepten einen boomenden Markt. Auf diesen will demnächst ein Schweizer Player drängen.
Der Pharmakonzern Roche aus Basel will bei der Entwicklung seiner Medikamente gegen Diabetes und Fettleibigkeit Tempo machen. Chef Thomas Schinecker sagte der "Financial Times", dass die ersten Medikamente gegen Fettleibigkeit von Roche "deutlich schneller als erwartet" auf den Markt kommen würden - möglicherweise bis 2028. Dieser Boommarkt wird aktuell vom US-Konzern Eli Lilly und von der dänischen Novo Nordisk dominiert.
Bedeutsame Ergebnisse in Teilstudien
Mitte Juli hatte Roche erneut positive Studiendaten zu einem potenziellen Abnehm-Medikament veröffentlicht. Dabei handelte es sich um den Kandidaten CT-996, der einmal am Tag zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit geschluckt wird. Das Mittel stammt aus dem Portfolio des US-Unternehmens Carmot, das Roche im Dezember für etwa 3 Milliarden US-Dollar übernommen hatte.
Mehrere Mittel gegen Fettleibigkeit in der Entwicklung CT-996 gehört zur neuen Klasse der Fettsenker, den GLP-1-Medikamenten, und erzielte in zwei Teilstudien einer laufenden mehrteiligen klinischen Phase-I-Studie bedeutsame Ergebnisse. Erst kurz davor hatte Roche Daten zu seinem anderen Fettleibigkeits-Kandidaten CT-388 veröffentlicht, die von Analysten und Investoren positiv aufgenommen worden waren.
Zahlreiche Konkurrenzprodukte
Wie Schinecker der "Financial Times" nun sagte, könnte Roche über "rund sieben" Medikamente aus der Carmot-Übernahme verfügen, von denen sich einige in noch früheren Entwicklungsstadien befänden. Die Roche-Aktien haben zuletzt auch von den Studiendaten profitiert.
Der milliardenschwere Markt für die sogenannten GLP-1-Medikamente wird zunehmend hart umkämpft. Viele Pharmafirmen, auch die Branchenriesen Pfizer und Boehringer Ingelheim, arbeiten an Konkurrenz-Produkten zu denen von Eli Lilly und Novo Nordisk. (SDA/phs)
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