Das Energieunternehmen Romande Energie hat im Jahr 2023 ausserordentlich hohe Umsätze erzielt und den Gewinn kräftig gesteigert.
Grund dafür waren in erster Linie die höheren Preise, die das Unternehmen von Kunden in der Grundversorgung verlangen konnte. Aber auch aus Beteiligungen floss mehr Geld in die Kassen.
Der Umsatz kletterte laut Mitteilung vom Dienstag im letzten Jahr um 24 Prozent auf einen Rekordwert von 928 Millionen Franken. Höhere Tarife waren vor allem der Grund dafür, denn die 2021 und 2022 stark gestiegenen Energiepreise wurden erst ab 2023 in den regulierten Tarifen berücksichtigt.
Die höheren Einnahmen schlugen auch positiv auf die Gewinnzahlen durch. Der operative Gewinn (EBIT) sprang auf 99,7 Millionen Franken hoch nach 44,8 Millionen im Jahr 2022. Bereinigt um einen Liegenschaftsverkauf läge der EBIT immer noch auf hohen 90 Millionen Franken, wie es heisst.
Hoher Alpiq-Zustupf
Unter dem Strich verblieb gar ein Reingewinn von 214,9 Millionen Franken nach lediglich 41,5 Millionen im Jahr davor. Mit ein Grund für den Gewinnsprung waren die klar höheren Beiträge von assoziierten Gesellschaften von 141 Millionen. Romande Energie ist mit knapp 30 Prozent an der EOS Holding beteiligt, die wiederum einen Drittel an Alpiq hält.
An die Aktionärinnen und Aktionären will Romande Energie eine unveränderte Dividende bezahlen. Diese beläuft sich nach Umsetzung eines Aktiensplits im Verhältnis von 1 zu 25 nunmehr auf 1,44 Franken je Aktie. Im vergangenen Jahr waren es vor dem Split noch 36 Franken je Titel gewesen.
Weitere Investitionen in erneuerbare Energien
Romande Energie steht derweil laut eigenen Angaben weiterhin finanziell auf soliden Beinen. Ende 2023 beliefen sich die flüssigen Mittel auf 113 Millionen Franken nach 141 Millionen ein Jahr davor, während die Verschuldung um 13 Millionen auf 195 Millionen Franken zurückging.
Die Firma investiert weiter kräftig in die Infrastruktur. Insgesamt beliefen sich die Investitionen laut Mitteilung im Jahr 2023 auf 200 Millionen Franken, wovon ein Grossteil in die Verteilnetzstruktur und in die Produktion erneuerbarer Energie floss. Konkret seien vor allem Fernheizungen und Solarparks gebaut worden, heisst es.
"Um die Energiewende zu beschleunigen und die Produktion erneuerbarer Energie auszubauen, möchten wir unser ehrgeiziges Investitionsprogramm über 2027 hinaus fortsetzen", wird Firmenchef Christian Petit in der Mitteilung zitiert. "Wir werden die Anpassungen unserer Strategie bekanntgeben, sobald wir unsere Überlegungen zu Ende geführt haben."
Unsichere Aussichten
Im Ausblick äussert sich Romande Energie vorsichtig. Da das Jahr 2023 durch ausserordentliche Umstände geprägt gewesen sei, rechnet die Gruppe für 2024 mit einem rückläufigen Finanzergebnis. Zudem sei das Geschäft nach wie vor von Unsicherheiten bei Preisen und Verfügbarkeit sowohl auf den Strommärkten als auch hinsichtlich der Lieferung von Materialien geprägt.
Nicht nur die geopolitische Situation, sondern auch politische Entwicklungen sind von Bedeutung. Romande Energie erwähnt etwa das nicht vorhandene Rahmenabkommen mit der Europäischen Union sowie reglementarische Entwicklungen wie die mögliche Umsetzung des Bundesgesetzes über erneuerbare Energien, über das im Juni 2024 abgestimmt werde.
Belastend wirkt sich derweil die Anfang 2024 im Energieabsatz am regulierten Markt je Rechnungsempfänger gesenkte, erzielbare Marge aus. Dies dürfte sich mit geschätzt 4 Millionen Franken auf den EBIT negativ auswirken, heisst es. Derweil würden künftig Investitionen in die Infrastruktur für Energieerzeugung und Netze allgemein besser vergütet. © Keystone-SDA
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