Der Telekommunikations-Konzern Sunrise kehrt nach vier Jahren an die Schweizer Börse zurück. Damit spaltet sich das Unternehmen von seinem Mutterkonzern ab.

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Sunrise kehrt am (heutigen) Freitag an die Schweizer Börse SIX nach vierjähriger Abwesenheit zurück. Gemäss dem Handel von amerikanischen Hinterlegungsscheinen (ADS) am Vorabend wird dies einer der grössten Börsengänge weltweit.

Am Donnerstag legten die Sunrise-ADS an der US-Technologiebörse Nasdaq um 6,2 Prozent auf 48,00 Dollar zu. Damit hätte Sunrise eine Marktkapitalisierung von 3,4 Milliarden Dollar.

Nur die Börsengänge von Lineage in den USA (5,1 Milliarden Dollar) und von der Midea Group in China (4,0 Milliarden Dollar) waren noch grösser. In der Schweiz läge Sunrise damit deutlich vor dem Hautpflegespezialisten Galderma, dessen Börsengang im März knapp 2,3 Milliarden Franken auf die Waage brachte.

Allerdings handelt es sich aber bei Sunrise nicht um einen klassischen Börsengang mit einer Kapitalaufnahme (IPO), sondern um eine Abspaltung vom Mutterkonzern Liberty Global. So erhielten die bisherigen Liberty-Aktionäre Sunrise-ADS, die seit vergangenem Mittwoch an der Nasdaq gehandelt werden.

Die Liberty-Aktionäre können ihre ADS nun entweder an der Nasdaq verkaufen oder in Sunrise-Aktien umtauschen. Pro ADS gibt es eine Aktie des Schweizer Telekomunternehmens. Der Handel der Sunrise-Aktien an der Schweizer Börse SIX startet um 9 Uhr mit dem traditionellen Leuten der Börsenglocke durch die Konzernspitze.

Verschiedene Aktienkategorien

Das Zuteilungsprozedere war kompliziert, da Liberty Global drei Aktienkategorien hat. Auch bei Sunrise wird es zwei Aktienkategorien geben. Die bisherigen Liberty-Aktionäre erhalten eine A-Aktie von Sunrise für 5 Aktien von Liberty Global.

Nur die A-Aktien von Sunrise mit dem Tickersymbol "SUNN" werden an der Schweizer Börse kotiert. Sie werden voraussichtlich fünf Handelstage nach der Kotierung in den breiten Börsenindex SPI aufgenommen. Das wäre dann am nächsten Freitag, dem 22. November.

Daneben gibt es eine zweite Aktienkategorie B mit zehnfacher Stimmkraft. Diese bleibt zum Grossteil im Besitz der Liberty-Bosse John Malone und Mike Fries, die damit zu gut einem Viertel am Schweizer Konzern beteiligt sind.

Die Sunrise-B-Aktien werden nicht an der Börse kotiert. Besitzer dieser B-Titel können ihre Aktien im Verhältnis 1:10 in A-Aktien von Sunrise tauschen. Insgesamt sind 68'759'702 Sunrise Aktien der Klasse A und 25'977'316 Sunrise Aktien der Klasse B im Umlauf.

Unternehmerische Freiheit

Mit dem Börsengang wird Sunrise unternehmerisch wieder in die Freiheit entlassen. Das Schweizer Unternehmen wird operativ vom US-Kabelnetzgiganten getrennt. Um die Verschuldung von Sunrise zu senken, investiert Liberty 1,2 Milliarden Franken.

Ganz nabelt sich Sunrise auch künftig nicht vom Mutterkonzern ab. So bleiben noch Geschäftsbeziehungen bestehen. "Dank verschiedener Dienstleistungsverträge wird Sunrise weiterhin von der Partnerschaft mit Liberty Global profitieren", hatte es am Kapitalmarkttag im September geheissen. Zudem bleiben die Liberty-Bosse John Malone und Mike Fries Grossaktionäre und haben damit einen grossen Einfluss. (SDA/ bearbeitet von ng)

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