Mehr als zwanzig Jahre nach dem Zusammenbruch der Swissair könnte das Nachlassverfahren dazu bald zu einem Ende kommen. Der Liquidator der SAirGroup hat am Mittwoch den Gläubigern die Schlussrechnung zur Einsicht vorgelegt.
Den beteiligten Gläubigern der SAirGroup liege die Schlussrechnung und die Schlussverteilungsliste vom 21. Februar bis am 4. März 2024 beim Liquidator Karl Wüthrich zur Einsicht vor, heisst es im Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB) dazu. Beschwerden dagegen seien binnen zehn Tagen ab Beginn der Auflage, somit bis am 4. März, beim Bezirksgericht Zürich anhängig zu machen.
Soweit keine Beschwerde eingereicht werde, erfolge die Schlusszahlung wie in der Schlussverteilungsliste vorgesehen, heisst es im SHAB weiter.
Liquidationsergebnis von 2,8 Milliarden
Gemäss der Schlussrechnung beträgt das Nettoliquidationsergebnis, das auf die Gläubiger verteilt werden kann, knapp 2,8 Milliarden Franken, wie Liquidator Wüthrich im Gläubigerzirkular Nummer 39 mitteilt. Alle Forderungen in der 1. und 2. Klasse konnten demnach zu 100 Prozent gedeckt werden. Die entsprechende Nachlassdividende wurde bereits ausgezahlt.
Die Gläubiger in der dritten Klasse erhielten beinahe einen Viertel (23,5%) ihrer Forderungen zurück. 2006 war die Maximaldividende noch auf 12,5 Prozent geschätzt worden. 22,4 Prozent wurden bereits ausgezahlt, nun sollen die Gläubiger mit Forderungen in der dritten Klasse noch eine Schlusszahlung von 1,14061 Prozent erhalten.
Die Liquidationskosten von rund 220 Millionen Franken entsprächen 8 Prozent des Verwertungserlöses, heisst es weiter. Mit Erträgen während der Nachlassliquidation wie Zinsen, Dividenden, Mietzinsen von Liegenschaften und Prozessentschädigungen hätten diese vollständig gedeckt werden können.
Im Oktober 2001 blieben die Flugzeuge der Swissair am Boden. Die ruinöse Hunter-Strategie, ein Flugzeugabsturz und die Folgen der 9/11-Terroranschläge in New York hatten die einst stolze Schweizer Fluggesellschaft in den Ruin getrieben und gegroundet. © Keystone-SDA
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