Nachdem Ende 2024 ein Tiefpunkt erreicht wurde, zeigt der Schweizer Stellenmarkt im ersten Quartal erste Anzeichen einer leichten Erholung. Für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger sind die Chancen besonders günstig, wie eine Studie von Adecco zeigt.

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Im ersten Quartal wurden 2 Prozent mehr Stelleninserate auf Schweizer Jobbörsen hochgeladen als im Quartal davor, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Swiss Job Market Index der Adecco Group und der Universität Zürich hervorgeht. Gegenüber dem ersten Quartal 2024 waren allerdings 9 Prozent weniger Stellen ausgeschrieben.

Während die Gesamtzahl offener Stellen seit Mitte 2023 rückläufig ist, wächst der Anteil an Ausschreibungen, die weder Berufserfahrung noch Weiterbildung voraussetzen. So sind Berufseinsteiger laut der Studie insbesondere seit der Corona-Pandemie 2020 immer gesuchter. Machten diese Stellen im Jahr 2019 noch 21 Prozent am gesamten Angebot aus, waren es im ersten Quartal 2025 28,8 Prozent.

Vor allem für Gesundheitsberufe wie Ärzte und Pflegefachkräfte sowie in den Naturwissenschaften, etwa als Ingenieure und Biowissenschaftler, werden verstärkt Berufseinsteiger rekrutiert (+7,9 Prozentpunkte).

Daneben wurden mehr Stellen für Büro- und Verwaltungsfachkräfte ausgeschrieben (+3,9 Prozentpunkte). Im Jahr 2024/25 allein wies der Dienstleistungs- und Verkaufsbereich den grössten Anteil an Berufseinsteigerstellen auf (40,9 Prozent).

Ursache im Fachkräftemangel

Den Grund für die erhöhte Nachfrage sieht die Studie im Fachkräftemangel nach der Corona-Pandemie sowie dem demografischen Wandel. In diesem Zusammenhang rekrutierten vor allem Mittel- und Grossunternehmen verstärkt Berufseinsteiger. Diese seien bereit, eine geringere Anfangsproduktivität in Kauf zu nehmen, um ihre Stellen überhaupt besetzen zu können, heisst es weiter.

Gleichzeitig sind die Anforderungen gestiegen. So hat der Anteil Stellen mit höheren Bildungsabschlüssen zugenommen. Mehr Unternehmen setzen laut den Angaben einen Abschluss auf Sekundar-II-Stufe, das heisst zum Beispiel eine Lehre oder Mittelschule, oder eine tertiäre Ausbildung (Hochschule oder Fachhochschulabschluss) voraus.

Insgesamt bleibe die Lage am Arbeitsmarkt angesichts der globalen Wirtschafts- und Sicherheitslage angespannt, schrieb der Stellenvermittler. Prognosen gingen aber von einem moderaten BIP- und Stellenwachstum aus. (sda/bearbeitet von phs)