Die Schweizer Wirtschaft hat 2022 in allen Kantonen zugelegt, wenn auch mit grossen regionalen Unterschieden.
Die Wirtschaft aller Schweizer Kantone ist im Jahr 2022 gewachsen, die Unterschiede waren aber recht deutlich. Am stärksten hat sich das Bruttoinlandprodukt (BIP) in den Kantonen Jura und Neuenburg entwickelt, am Schluss lag der Kanton Waadt.
Schweizweit legte das BIP im 2022 zu Preisen des Vorjahres um 3,0 Prozent zu. Die Treiber dabei waren vor allem das verarbeitende Gewerbe und der Energiesektor. Dagegen haben der Finanzsektor, der Hochbau und der Grosshandel einen Rückgang verzeichnet.
Die Spannweite in den einzelnen Kantonen war dabei sehr gross, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) in einer am Montag veröffentlichten Analyse aufzeigt. So lag das BIP-Wachstum laut den BFS-Zahlen zwischen +0,1 Prozent und +7,8 Prozent und widerspiegelt die regional sehr unterschiedliche Wirtschaftsstruktur.
Jura und Neuenburg an der Spitze
Spitzenreiter war 2022 der Kanton Jura, dies dank dem Aufschwung in der Industrie. Angrenzend verbuchte der Kanton Neuenburg mit 5,8 Prozent ebenfalls ein kräftiges Wachstum. Dort verliehen die gute Entwicklung in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen der Wirtschaft Auftrieb.
Einen Aufschwung erlebten auch das Wallis (+5,2%), Graubünden (+4,9%), das Tessin (+4,7%) und der Kanton Luzern (+4,6%). Im Wallis, in Graubünden und im Tessin haben laut BFS vor allem die positiven Entwicklungen in der Energieversorgung und im Tourismus dafür gesorgt. Im Tessin trugen auch noch die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen zum Anstieg bei.
Eher bescheidene Wachstumsraten wiesen 2022 dagegen die Kantone Glarus (+1,8%), Basel-Stadt (+1,6%), Aargau (+1,6%), Basel-Landschaft (+0,8%) und Waadt (+0,1%) aus. Dabei hat sich in der Nordwestschweiz das Wachstum in der Chemie- und der Pharmaindustrie abgeschwächt, in Glarus kamen die Industrie und die Finanzbranche ins Stocken.
Zürich als Wirtschaftsmotor
Lediglich im Mittelfeld lag der Kanton Zürich (+3,8%), der damit aber - mit einem Beitrag von 0,8 Prozentpunkten am gesamtschweizerischen Wachstum von 3,0 Prozent - seine Rolle als Wirtschaftsmotor zurückerobert hat. An zweiter und dritter Stelle folgen in dieser Auflistung des BFS die Kantone Bern und Genf mit einem Anteil am Gesamtwachstum von je 0,3 Prozentpunkten. Ihr BIP-Wachstum lag 2022 bei 2,5 bzw. 4,1 Prozent. (SDA/ bearbeitet von ng)
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