Die Schweizer Wirtschaft hat im vierten Quartal 2023 nur leicht zugelegt. Damit setzte sich das unterdurchschnittliche Wachstum des Vorquartals fort.
Das reale Bruttoinlandproduktes (BIP) legte in der Periode von Oktober bis Dezember 2023 gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent zu, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte.
Im dritten Quartal war die hiesige Wirtschaft ebenfalls um 0,3 Prozent gewachsen. Der Wert für das vierte Quartal liegt im Rahmen der Schätzungen. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten Werte von +0,1 bis +0,3 Prozent prognostiziert.
Industrie unter Druck
Die einzelnen Branchen und Verwendungskomponenten entwickelten sich unterschiedlich, wie das Seco schreibt. So ging etwa die Wertschöpfung im verarbeitenden Gewerbe, also der klassischen Industrie, nach einem positiven Vorquartal leicht zurück (-0,1%). Auch das Baugewerbe entwickelte sich leicht rückläufig (-0,2%).
Der Dienstleistungssektor stützte dagegen das BIP-Wachstum abermals wesentlich. Im Zuge einer weiteren Erholung des Auslandtourismus habe etwa das Gastgewerbe einen deutlichen Anstieg der Wertschöpfung erzielt (+3,5%), so das Seco.
Der private Konsum wuchs laut den Angaben leicht unterdurchschnittlich (+0,3%), gestützt durch die Bereiche Wohnen, Gesundheit sowie Mobilität und Auslandreisen. Die Ausrüstungsinvestitionen waren mit -2,5 Prozent klar rückläufig.
Deutlich langsameres Wachstum
Erstmals hat das Seco auch eine (provisorische) Schätzung der BIP-Entwicklung für das Gesamtjahr 2023 abgegeben. Demnach wuchs das saison-, kalender- und sportevent-bereinigte BIP 2023 um 1,3 Prozent nach 2,5 Prozent im Jahr davor.
Die Wachstumsverlangsamung stehe im Zusammenhang mit der Normalisierung im Nachgang der Corona-Krise, heisst es beim Seco. Zudem habe das herausfordernde internationale Umfeld auf der konjunkturellen Entwicklung gelastet.
Nicht Sportevent-bereinigt resultiert für 2023 ein BIP-Wachstum von 0,7 Prozent nach 2,6 Prozent im Vorjahr. Hier werden die Lizenzeinnahmen für grössere Sportanlässe, die oft in der Schweiz anfallen, nicht herausgerechnet. © Keystone-SDA
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