Der Warenprüf- und Zertifizierungskonzern SGS ist mit Wachstum in das Geschäftsjahr 2024 gestartet. Zumindest um Währungseinflüsse und Akquisitionseffekte bereinigt ist der Umsatz im ersten Quartal organisch um 7,1 Prozent in die Höhe geklettert.
Allerdings machte dem stark international ausgerichteten Konzern die Frankenstärke zu schaffen. In der Berichtswährung sank der Umsatz nämlich um 2,1 Prozent auf 1,58 Milliarden Franken, wie die Gruppe am Freitag weiter mitteilte.
Damit übertraf SGS die Erwartungen der Analysten beim organischen Wachstum, verfehlte sie aber leicht beim Umsatz. Der Konzern hat erstmals Angaben zum Geschäftsverlauf in einem Startquartal gemacht, legt allerdings keine Gewinnzahlen dazu vor.
Starkes Wachstum in Lateinamerika
Nach Regionen betrachtet wuchs SGS organisch in Lateinamerika (+19 Prozent) und in Osteuropa, dem Nahen Osten und Afrika (+10 Prozent) im zweistelligen Prozentbereich. In Nordamerika, wo der Konzern in Zukunft die Präsenz deutlich ausweiten will, legten die Umsätze um 6,6 Prozent zu. Und in den beiden grössten Absatzregionen Europa und Asien-Pazifik resultierten Wachstumsraten von 3,3 respektive 6,7 Prozent.
In den Sparten schwang das Prüf- und Inspektionsgeschäft im Bereich Industrie und Umwelt mit einem organischen Wachstum von 8,7 Prozent oben aus. Das Segment erreichte einen Umsatz in Höhe von 526 Millionen Franken, wobei laut den Angaben vor allem Umwelt- und Gesundheitsprüfangebote stark nachgefragt wurden.
In der Rohstoffprüfung kletterte der Umsatz ebenfalls um deutliche 8,6 Prozent in die Höhe. Und auch mit Prüfdienstleistungen im Bereich "Connectivity & Products" (+6,8 Prozent) und Zertifizierungen im Bereich Geschäftsversicherungen (+7,6 Prozent) wusste SGS zu überzeugen. Dagegen resultierte im Bereich "Health & Nutrition" lediglich ein organisches Wachstum von 0,5 Prozent.
Ausblick bestätigt
Die neue Konzernchefin Géraldine Picaud zeige sich in der Mitteilung zufrieden mit dem Erreichten: Die Stärke des organischen Wachstums widerspiegle die solide und breit abgestützte Geschäftstätigkeit der Gruppe. SGS habe mit der Umsetzung der Wachstumsstrategie 2027 begonnen und werde die Organisation straffen, um eine gute Profitabilität zu erzielen, sagte sie laut Mitteilung.
Die frühere Finanzchefin Picaud hatte bei SGS den CEO-Posten Ende März vom langjährigen Konzernchef Frankie Ng übernommen. Das Amt der Finanzchefin wird Marta Vlatchkova, wie bereits bekannt, Anfang Mai antreten.
Im Ausblick bekräftigte der Konzern die im Januar neu festgelegten Mittelfristziele. Demnach zielt SGS auf ein jährliches, organisches Wachstum im Bereich von 5 bis 7 Prozent ab. Für das bereits laufende Jahr peilt das Unternehmen derweil ein organisches Wachstum im mittleren bis hohen einstelligen Bereich an und will dabei seine bereinigten operativen Gewinnmargen verbessern.
Zukauf in den USA
Zudem will SGS auch über Übernahmen wachsen. Per 1. Mai übernimmt der Warenprüfkonzern ArcLight Wireless Inc., ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Systemtechnik, Netzwerkdienste, technisches Outsourcing und Feldtests für die Mobilfunkbranche mit Hauptsitz in North Carolina, USA. Das Unternehmen habe 75 Vollzeitbeschäftigte, hiess es weiter. © Keystone-SDA
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