Starke Niederschläge haben zu zahlreichen Überschwemmungen und Erdrutschen geführt. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz.
Die starken Niederschläge haben am Samstagmorgen in der Ost-und Teilen der Innerschweiz zu zahlreichen Überschwemmungen, Erdrutschen und überfluteten Kellern geführt. Die Hochwasserlage bleibt angespannt. Denn bereits am Sonntag werden weitere Regenfälle erwartet.
In der Ostschweiz waren am frühen Samstag mehrere Verkehrswege wegen Erdrutschen oder Hochwasser vorübergehend unpassierbar. Betroffen waren einzelne Kantonsstrassen in den Kantonen Zürich, St. Gallen und Thurgau, wie der Touring Club Schweiz (TCS) mitteilte.
200 Einsätze in Zürich
Die Zürcher Feuerwehren mussten bis am Samstagmorgen 200 mal wegen Wasser in Gebäuden oder überfluteten Strassen ausrücken. Besonders betroffen sei das Zürcher Oberland sowie Zell und Turbenthal gewesen, schrieb Schutz&Rettung Zürich auf dem Kurznachrichtendienst X. Auch auf dem Gebiet der Stadt Zürich sei die Berufsfeuerwehr einige Male wegen Wasserschäden ausgerückt.
Im Kanton Thurgau gingen bis am Samstagmittag mehr als 150 Schadenmeldungen ein. In den meisten Fällen seien die Feuerwehren wegen überfluteter Keller aufgeboten worden, teilte die Kantonspolizei mit. An einigen Orten seien die Thur und kleinere Bäche über die Ufer getreten und auch Erdrutsche seien gemeldet worden. Verletzt wurde niemand.
Im Kanton St. Gallen koordinierte die Notrufzentrale rund 90 Feuerwehreinsätze, wie es bei der Kantonspolizei auf Anfrage hiess. Betroffen gewesen sei vor allem der nördliche Teil des Kantons gewesen.
Im Kanton Zug standen mehrere Hauseingänge, Keller und Waschküchen unter Wasser. Die Polizei registrierte 15 Meldungen. Viel Wasser sammelte sich auch auf der Autobahn A14 zwischen Baar und Zug, wie die Zuger Polizei am Samstag weiter mitteilte. Der Zugersee und Ägerisee seien an einigen Stellen über die Ufer getreten.
Kurzen regenfreie Verschnaufpause
Die ergiebigen Niederschläge in Kombination mit sehr feuchten Böden hätten geführt dazu, dass die Pegelstände der Seen und vieler Flüsse zwischen Freitagabend und Samstagmorgen deutlich anstiegen seien, hiess es im Gefahrenbulletin des Bundes vom Samstagmittag. Betroffen seien alle Regionen nördlich der Alpen gewesen.
Die Regenfälle entlang des Alpennordhangs östlich der Reuss gingen am Samstagmorgen zwar zu Ende. Die Wasserstände vieler Flüsse dürften deshalb vorübergehend stagnieren oder sogar zurückgehen. Doch die Hochwasser-Situation bleibe angespannt.
Teilweise Hochwasserwarnstufe 3 aktiv
Denn die für Sonntag erwarteten neuen Niederschläge, die steigende Schneefallgrenze und die bereits gesättigten Böden dürften zu einem erneuten Anstieg der Abflüsse führen, hiess es weiter. Die Gefahrenwarnungen für Seen und Flüsse blieben deshalb bestehen.
Für Rhein und Thur gab das Naturgefahrenportal des Bundes bis am Sonntagmittag eine Hochwassergefahr der Stufe 3 von 5 heraus. Bei dieser Gefahrenstufe rät der Bund, sich von den Gewässern fernzuhalten. Eine mässige Hochwassergefahr der Stufe 2 gibt es laut Bund bei der Aare, der Limmat, der Reuss, der Linth, der Sihl sowie beim Zürich-, Vierwaldstätter-, Boden- und Walensee. (SDA/ms)
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