Sechseinhalb Jahre nach dem Tod von acht Berggängern bei einem Bergsturz in Bondo GR hat die Bündner Staatsanwaltschaft den Fall neu aufgerollt. Sie eröffnete ein neues Strafverfahren und ermittelt gegen fünf Personen "wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung".
Die Zeitschrift "Beobachter" berichtete am Dienstagabend online über die neue Strafuntersuchung. Die Staatsanwaltschaft Graubünden bestätigte sie am Mittwochmorgen gegenüber Keystone-SDA.
Strafuntersuchung betrifft zwei Fachleute des Bündner Amts
Die Ermittler stützten sich demnach auf ein Gutachten, in dem es hiess, der Bergsturz von 2017 hätte sich "durch zahlreiche Vorboten angekündigt" und, dass die Behörden ein "inakzeptables Risiko" eingegangen seien, als sie Wanderwege vorgängig nicht gesperrt hatten.
Die neue Strafuntersuchung betrifft zwei Fachleute des Bündner Amts für Wald und Naturgefahren, einen externen Geologen und zwei Vertreter der Gemeinde Bregaglia, darunter die ehemalige Gemeindepräsidentin und heutige FDP-Nationalrätin Anna Giacometti, wie der "Beobachter" schrieb. Von diesen lag keine Stellungnahme vor.
Bei einem der grössten Bergstürze in der Schweiz seit über 130 Jahren waren am Piz Cengalo bei Bondo GR vom 23. August 2017 acht Menschen auf einem Wanderweg ums Leben gekommen. Das Bergdorf entging knapp seiner Zerstörung. Seine rund 200 Bewohnerinnen und Bewohner wurden evakuiert. (sda)
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