Die Suchaktion nach drei vermissten Personen in einem Schuttkegel nach einem Unwetter im Bündner Südtal Misox ist am Sonntagmorgen wieder angelaufen. Der Einsatz der Rettungskräfte wird gemäss der Polizei weiterhin durch Hunde, Drohnen und Helikopter unterstützt.
Die Suche in der Gemeinde Lostallo GR hatte in der Nacht von Samstag auf Sonntag zwischenzeitlich eingestellt werden müssen, wie ein Sprecher der Kantonspolizei Graubünden am Sonntagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. "Mittlerweile läuft die Suche wieder in gleichem Umfang wie am Vortag," so der Sprecher weiter.
Am Freitagabend war es nach anhaltenden Regenfällen und heftigen Gewittern in Sorte, einem Ortsteil der Gemeinde Lostallo, zu einem Erdrutsch und starken Überschwemmungen gekommen. Ein Schuttkegel hatte drei Häuser und zunächst vier Personen begraben. Am Samstagmorgen konnten die Einsatzkräfte eine Frau aus dem Schuttkegel retten und in ein Spital bringen.
Die Rettungskräfte hätten die Hoffnung, die Vermissten noch lebend zu finden, nicht aufgegeben. "Wenn wir die Verschüttungen anschauen mit den riesigen Geröllmassen, sind die Überlebenschancen aber relativ gering", erklärte der Sprecher der Kantonspolizei weiter.
Kantonsstrasse bleibt am Sonntag gesperrt
Das Unwetter beeinträchtigt auch den Verkehr. "Die Kantonsstrasse bleibt zwischen Mesocco und Lostallo sicher noch den ganzen Sonntag über gesperrt", so der Sprecher der Kantonspolizei. Die Nationalstrasse A13 zwischen Roveredo GR und dem San-Bernardino-Pass wurde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Die Strasse ist auf mehreren Metern eingestürzt und musste am Freitagabend gesperrt werden. Auch die A13 bleibt gesperrt.
Inzwischen ist auch die Armee im Misox im Einsatz, wie das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) auf X mitteilte. Sie unterstütze die Kantonspolizei Graubünden mit Personen- und Materialtransporten sowie bei der Suche nach vermissten Personen. © Keystone-SDA
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.