Erstmals zieht die SVP in die Solothurner Kantonsregierung ein – mit der Wahl von Sibylle Jeker sieht Parteipräsident Rémy Wyssmann die Konkordanz wiederhergestellt. Während die FDP einen Sitz verlor und nun Ursachenforschung betreibt, feiern SP und SVP Wahlerfolge. Auch die Mitte zeigt sich trotz eines verpassten zweiten Sitzes insgesamt zufrieden mit dem Resultat.

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Die SVP ist im Kanton Solothurn zum ersten Mal in der Regierung vertreten. Mit der Wahl von Sibylle Jeker sei die Konkordanz wiederhergestellt, sagte Parteipräsident und Nationalrat Rémy Wyssmann am Sonntag im Wahlzentrum.

Dass die SVP endlich in die Regierung einziehe, freue ihn sehr, überrasche ihn aber nicht, sagte Wyssmann. Den Erfolg führte er auf die "verlässliche, klare Politik" zurück.

"Wir sind die verlässliche liberale Kraft im Kanton"

Rémy Wyssmann, SVP

"Wir sind die verlässliche liberale Kraft im Kanton, das haben die Wahlberechtigten an der Urne bestätigt." Bezeichnend sei, dass Jeker mehr Stimmen als der bisherige FDP-Regierungsrat Peter Hodel geholt habe. "Hätten die Freisinnigen unser Angebot angenommen und mit uns zusammengearbeitet, hätten sie ihren zweiten Sitz halten können."

Sabrina Weisskopf, die Interims-Präsidentin der FDP, gab sich über den Sitzverlust enttäuscht. Die Ergebnisse gelte es nun zu analysieren, um die Abwärtsspirale zu stoppen. Sie anerkannte, dass die SVP mit ihrem Wähleranteil Anspruch auf einen Regierungssitz habe. "Sie muss ihre Verantwortung nun aber auch wahrnehmen."

Dass die SP einen zweiten Sitz erobern konnte, führte Co-Parteipräsident Hardy Jäggi insbesondere auf den Kandidaten zurück: Mathias Stricker sei im Kanton dafür bekannt, dass er liefere. "Als Präsident des Verbands Lehrerinnen und Lehrer Solothurn wäre er als als Bildungsdirektor ideal."

Mitte verpasst zweiten Sitz

Bei der Mitte gab es zufriedene und enttäuschte Gesichter: Während Frau Landammann Sandra Kolly den Spitzenplatz erreichte, verpasste Edgar Kupper relativ knapp einen weiteren Sitz.

"Auch wenn wir diesen zweiten Sitz wollten, sind wird mit dem Resultat insgesamt doch zufrieden", sagte Parteipräsident Patrick Friker. In Zeiten, in denen Pol-Parteien im Aufschwung seien, seien die vielen Wählerstimmen für die Solothurner Mitte ein gutes Zeichen. (Keystone-SDA/bearbeitet von dad)