Swiss-Life-CEO Patrick Frost zieht sich im kommenden Jahr zurück. Dem Lebensversicherer will er dennoch treu bleiben. Sein Nachfolger steht schon fest.
Beim Lebensversicherer Swiss Life kommt es zu einem grossen Wechsel an der Spitze des Unternehmens. Konzernchef Patrick Frost tritt per Generalversammlung 2024 Mitte Mai von seinem Posten zurück. Ersetzt wird er durch den aktuellen Finanzchef Matthias Aellig.
"Ich habe entschieden, im Mai nach dannzumal 18-jähriger Tätigkeit in der Konzernleitung von Swiss Life, davon zehn Jahre als CEO, mich aus der operativen Tätigkeit zurückzuziehen und mich vermehrt auf strategische Aufgaben zu konzentrieren", wird Frost in der Mitteilung vom Montag zitiert. Angesichts der sehr guten Entwicklung der Gruppe sei es der richtige Zeitpunkt für diesen Wechsel.
Seine Nachfolge als Konzernchef tritt nach der Generalversammlung vom 15. Mai Matthias Aellig an, der seit März 2019 die Finanzen bei Swiss Life verantwortet. Frost wiederum soll dann in zwei Jahren anlässlich der Generalversammlung 2026 zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen werden.
Frost hatte bewegte Zeit als CEO
Frost, der über Abschlüsse in Naturwissenschaften (dipl. Natw. ETH), Wirtschaftswissenschaften (Dr. rer. pol.) und Rechtswissenschaften (lic. iur.) verfügt, wechselte im Jahr 2006 von der damaligen Winterthur Versicherung zur Swiss Life und trat als Investment-Chef in die Konzernleitung ein. Im Juli 2014 übernahm er den CEO-Posten von Bruno Pfister.
Mit seinem weitsichtigen Handeln als CEO habe Patrick Frost die Gruppe in anspruchsvollen Zeiten "in besonderem Masse" geprägt, würdigt Verwaltungsratspräsident Rolf Dörig den abtretenden Konzernchef. Frost setzte die eingeschlagene Strategie und den damit verbundenen Ausbau des Gebührengeschäfts konsequent um. Das stark kapitalbindende, traditionelle Lebensgeschäft rückte in den Hintergrund.
Frost selber erlitt im Jahr 2017 einen Schicksalsschlag. Er erkrankte an Krebs und musste aufgrund der Tumorbehandlung einige Monate pausieren. Die Therapie verlief erfolgreich und Frost setzte sich mit seiner Krankheitsgeschichte auch öffentlich auseinander.
Präsident Dörig: Nachfolgelösung als "Zeichen der Kontinuität"
Der neue Chef der Swiss Life, Matthias Aellig, übernehme die Leitung eines kerngesunden und profitablen Unternehmens. Aellig habe in den letzten Jahren an der Seite von Patrick Frost die Strategie der gesamten Gruppe massgeblich mitgestaltet, hält Präsident Dörig fest: "Mit dieser Nachfolgelösung setzt der Verwaltungsrat ein Zeichen der Kontinuität."
Aellig ist seit 2010 in Schlüsselfunktionen für Swiss Life tätig. Er begann als Risikochef der Gruppe und stieg dann vor vier Jahren zum Finanzchef auf. Er werde gemeinsam mit der Konzernleitung alles daran setzen, den eingeschlagenen, erfolgreichen Weg der Swiss Life fortzuführen, so Aellig in der Mitteilung.
Sein Nachfolger auf dem Posten des Finanzchefs wird Marco Gerussi, wie es weiter hiess. Gerussi stiess im Jahr 2010 zur Swiss Life und hat 2018 als Leiter Finance Transformation die Verantwortung für das Grossprojekt zur diesjährigen Einführung der neuen Bilanzregeln nach IFRS 17/9 übernommen. Seit diesem Jahr leitet er zudem die IT der Gruppe.
Wechsel auch in Deutschland
Zu einem weiteren Rücktritt kommt es bei der Swiss Life an der Spitze des Deutschland-Geschäfts. Deutschlandchef Jörg Arnold werde per Ende Juni 2024 auf eigenen Wunsch von seinem Amt zurücktreten, so die Mitteilung. Arnold hat dieses Amt seit 2017 inne und war massgeblich für den Ausbau des Beraternetzwerks in Deutschland verantwortlich.
Als sein Nachfolger wurde Dirk von der Crone ernannt, der seit 2005 für Swiss Life tätig ist und den Bereich Services und Operations der Finanzvertriebe sowie das Personalwesen in Deutschland verantwortet. (SDA/tas)
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