Der Plan hätte für einen Aufschwung bei Swiss Steel sorgen sollen. Doch nun ist die Hoffnung, mehrere Stahlwerke in Frankreich zu verkaufen, zerplatzt.
Der trudelnde Stahlhersteller Swiss Steel muss einen weiteren Tiefschlag hinnehmen. Der im Dezember angekündigte Plan zum Verkauf mehrerer Stahlwerke in Frankreich, der Geld in die leere Kasse hätte spülen sollen, ist vorerst geplatzt.
Die Tochtergesellschaft Ascometal hat die Verkaufsverhandlungen abgebrochen, teilte Swiss Steel am Mittwoch mit. Die seit Dezember laufenden Verhandlungen mit der italienischen Acciaierie Venete seien beendet worden.
Ascometal suche nun gerichtlichen Schutz. Die französische Tochter habe für jede Konzerngesellschaft um ein gerichtlich angeordnetes Restrukturierungsverfahren ersucht, erklärte Swiss Steel.
Ziel sei es, die Liquidität der Ascometal-Gesellschaften zu erhalten, um Zeit für die Suche nach Käufern für jeden der Standorte zu gewinnen. Swiss Steel will sich von drei Werken ihrer Tochter Ascometal in Frankreich trennen: In Hagondange (Département Moselle), in Custines (Département Meurthe-et-Moselle) und in Le Marais (Département Loire).
Swiss Steel braucht dringend Geld
Vom Abbruch der Verhandlungen und für den Fall der Eröffnung eines gerichtlich angeordneten Reorganisationsverfahrens befürchtet Swiss Steel "netto keine negativen finanziellen Auswirkungen auf das verbleibende Geschäft". Auch die angekündigte Kapitalerhöhung und Refinanzierung seien dadurch nicht beeinträchtigt.
Denn Swiss Steel braucht dringend frisches Geld: Der Innerschweizer Stahlkonzern fuhr im Geschäftsjahr 2023 einen riesigen Verlust von 294,8 Millionen Euro ein, der das Eigenkapital in die Tiefe riss.
Das Loch soll nun mit einer Kapitalerhöhung von mindestens 300 Millionen Euro gestopft werden. Diese ist abgesichert durch Grossaktionär Martin Haefner, der gut ein Drittel an Swiss Steel hält. Nicht mitziehen will Medienberichten zufolge der andere Grossaktionär Peter Spuhler. (SDA/tas)
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