Die Kantone Zürich und Thurgau haben früher bei Adoptionen aus Indien ihre Verantwortung nicht genügend wahrgenommen. Das zeigt eine am Freitag vorgestellte Studie. So wurden Adoptionen ohne die Eltern abgesprochen.
Mängel gab es während des gesamten Prozesses, wie der Kanton Zürich am Freitag mitteilte. Unter anderem habe die Analyse von 48 Fällen gezeigt, dass systematisch Adoptionen ohne Verzichtserklärung der Eltern durchgeführt wurden.
Die verantwortlichen Stellen der Kantone akzeptierten laut der Studie, dass ihnen zentrale Dokumente fehlten. Zudem liess der Kanton Zürich eine Vermittlungsstelle gewähren, die nicht über die nötige Bewilligung verfügte.
Die Studie untersuchte die Adoptionen in den beiden Kantonen zwischen 1973 und 2002. Schweizweit wurden in dem Zeitraum 2278 Kinder aus Indien adoptiert. Davon 256 im Kanton Zürich, 30 im Kanton Thurgau. Andere Studien zeigten ähnliche Probleme, 2022 etwa im Kanton St. Gallen betreffend Adoptionen aus Sri Lanka. © Keystone-SDA
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