Bei Tamedia wird kräftig abgebaut: Insgesamt 290 Vollzeitstellen sollen wegfallen, etwa ein Drittel davon auch in der Redaktion.

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Tamedia will auf den Redaktionen 90 Vollzeitstellen streichen, wo genau ist derzeit noch offen. Am stärksten vom Sparprogramm betroffen sind aber die Druckereien. Hier ist ein Abbau von 200 Vollzeitstellen geplant.

Auf welchen Redaktionen wie viele Stellen gestrichen werden, gab CEO Jessica Peppel-Schulz am Dienstag in Zürich vor den Medien noch nicht bekannt. Zuerst warte Tamedia das Konsultationsverfahren ab. Dieses soll in der zweiten Hälfte September starten.

Druckzentren sind heute nur zwischen 30 und 50 Prozent ausgelastet

Tamedia rechnet in Zusammenhang mit dem geplanten Abbau von 290 Vollzeitstellen mit Kosten in Millionenhöhe. Der grösste Teil der einmaligen Restrukturierungskosten von 29,9 Millionen Franken dürfte auf den Sozialplan entfallen.

Im Druckbereich gebe es wegen der hohen Überkapazitäten Handlungsbedarf, sagte Ursula Nötzli, Kommunikationschefin der TX Group, am Dienstag im Gespräch mit AWP. Die drei Druckzentren seien heute zwischen 30 und über 50 Prozent ausgelastet.

Für die Schliessung der Druckereien in Bussigny und Zürich sowie den Sozialplan sieht Tamedia im zweiten Halbjahr Restrukturierungskosten von knapp 30 Millionen Franken vor.

Mit der Klarheit über den künftigen Druckereistandort rückt die Immobilienstrategie ins Zentrum. Marcel Weiler, Leiter Real Estate Management der TX Group, und sein Team würden diese Immobilienstrategie nun mit höchste Priorität vorantreiben, erklärte Nötzli.

Dabei prüfe TX verschiedene Optionen. Dazu gehören die Bündelung der Liegenschaften in einer eigenen Gesellschaft wie auch die Zusammenarbeit mit spezialisierten Immobilienunternehmen.

Alle Tamedia-Titel sollen weiterhin als gedruckte Zeitungen erscheinen

Gemäss Plan soll Tamedia künftig noch 1.200 Mitarbeitende haben. Heute sind es 1.400. 1.225 davon sind laut Halbjahresbericht Vollzeitstellen. Rund 120 Mitarbeitende des Werbemarkts sollen von Goldbach zu Tamedia stossen.

Während Tamedia die Druckereien in Bussigny und Zürich 2025 respektive 2026 schliessen will, gibt es für Bern "keinen Zeithorizont", wie Peppel-Schulz sagte. Dort sollen auch externe Titel gedruckt werden. Alle Tamedia-Titel sollen weiterhin als gedruckte Zeitungen erscheinen. (sda/bearbeitet von fte und ank)

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