US-Popstar Taylor Swift hat am Dienstagabend 50'000 Zuschauerinnen und Zuschauer auf eine Reise durch ihre musikalische Biografie mitgenommen. Das Konzert im Stadion Letzigrund in Zürich begann mit einem Paukenschlag und unterhielt das Publikum über drei Stunden lang.
Das Stadion war für das erste Konzert der Musikerin auf Schweizer Boden ausverkauft. Dem gesprochenen Englisch nach zu urteilen, waren viele Zuschauerinnen und Zuschauer aus den USA angereist, wie eine Reporterin der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vor Ort berichtete.
Den Auftakt machte um 17:45 Uhr die Vorband Paramore, eine Alternative-Rock-Band aus den USA. Um 19:06 Uhr hatte das lange Warten ein Ende. Der Vorhang hob sich unter tosendem Beifall des Publikums. Tänzerinnen und Tänzer mit riesigen Blütenblättern kamen auf die Bühne und inmitten von ihnen erblühte sie:
Vor dem Konzert wurden Leuchtarmbänder verteilt. Je nach Lied leuchteten sie auf und wechselten die Farbe. Im Laufe des Abends, vor allem als die Sonne unterging, zauberten die Armbänder eine magische Atmosphäre ins Stadion. Für gute Stimmung sorgte das Publikum. Die Zuschauerinnen und Zuschauer auf den Rängen blieben nicht sitzen. Das Publikum sang und tanzte mit.
Von einer Ära zur nächsten
"The Eras Tour", wie Taylor Swift während des Konzerts sagte, umfasst 18 Jahre ihrer Karriere und elf ihrer Alben. Jede dieser "Epochen" war deutlich zu erkennen: Sie wechselte ihr Outfit - von der Prinzessin zur schwarzen Lady - ebenso wie die Rhythmen, die von Balladen über Hits bis hin zu elektronisch beeinflussten Popsongs reichten.
Synchron dazu veränderte sich das Bühnenbild. Im Laufe des Abends wuchsen Pflanzen auf der Bühne im Letzigrund und ein kleines Haus entstand. Von dessen Dach aus sang Taylor Swift "Cardigan" aus dem Album "Folklore" (2020). Elegant in ein langes, dunkelrotes Kleid gehüllt, rief sie: "Wir haben das Folklore-Haus nach Zürich gebracht. Vorher war es nur ein imaginäres Haus, in das ich mich während der Pandemie geflüchtet habe."
Für die Epoche, die ihrem letzten Album "The Tortured Poets Department" (2024) gewidmet war, erschienen schwarz-weiss Bilder auf der Leinwand. Taylor Swift trug ein weisses Kleid, auf dem Zeilen aus ihren Songs zu lesen waren.
Ein ähnliches Kleid trugen auch einige Swifties - wie sich die Fans von Swift nennen - im Publikum. Die Fans kleideten sich teils auch entsprechend anderer Epochen. Im Publikum fanden sich zudem Fans, die das Trikot vom US-Footballspieler Travis Kelce trugen, dem Freund der Sängerin.
Akustische Session
Eine Rückkehr zu ihren Wurzeln, der Country-Musik, zeigte Taylor Swift bei einer Akustik-Session. Die Musikerin spielte praktisch in der Mitte des Stadions. Die Bühne reichte so weit hinaus. Dieser Teil wurde der 34-Jährigen als Künstlerin wohl mehr gerecht als alle anderen. Es war eine Rückkehr zur Reinheit. Kein Schnickschnack, keine Spezialeffekte.
Taylor Swift bezeichnete die Akustik-Session als "eine Tradition und eine Herausforderung". Dafür und für ihre "113. Show" wählte sie einige ihrer Lieblingssongs aus. Zuerst spielte sie "Right where you left me" auf der Gitarre. Dann setzte sie sich ans Klavier und spielte "The story of us". Die Armbänder leuchteten erst lila, dann rot.
Zum Übergang in die nächste Epoche schien die Bühne zu überfluten. Auf den Bildschirmen erschien Wasser. Es wirkte, als würde die Musikerin darin eintauchen. Für die "Midnights"-Ära (2022) tauchte sie mit "Lavender Haze" wieder auf.
Nach über drei Stunden endete das Konzert kurz nach 22.20 Uhr mit "Karma", einem Feuerwerk und einer sichtlich glücklichen und begeisterten Taylor Swift. (sda)
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