Im Kampf um den freien Sitz in der Basler Regierung liegt Mustafa Atici (SP) gemäss Zwischenresultat auch im zweiten Wahlgang vor dem bürgerlichen Herausforderer Luca Urgese (FDP). Regierungspräsident wird höchstwahrscheinlich Erziehungsdirektor Conradin Cramer (LDP).
Der ehemalige SP-Nationalrat und kurdischstämmige Gastro-Unternehmer Atici vereinigte laut Zwischenresultat der Staatskanzlei vom Sonntag im zweiten Wahlgang 24'683 Stimmen der brieflich Wählenden. Der von den bürgerlichen Parteien und der SVP gemeinsam portierte Gegenkandidat Urgese holte 21'939 Stimmen. Der 37-jährige Grossrat und Verbandsfunktionär liegt somit 2744 Stimmen hinter Atici. Der Rechtsaussen-Grossrat Eric Weber machte 1719 Stimmen.
Bei der Wahl ins Regierungspräsidium führt Cramer mit 36'847 Stimmen, gefolgt Weber mit 1483 Stimmen. Die Wahl des seit 2017 amtierenden Erziehungsdirektors ins Präsidium galt nur noch als Formsache. Atici, der im ersten Wahlgang auch noch für das Präsidium kandidierte und knapp 8000 Stimmen hinter Cramer lag, will nur noch den Regierungssitz und liess somit das Feld frei für den LDP-Politiker.
Gewinner übernimmt voraussichtlich Erziehungsdepartement
Mit der Wahl von Beat Jans (SP) in den Bundesrat im Dezember 2023 ist in Basel ein Sitz im Regierungsrat und zugleich das Präsidium frei geworden. Im ersten Wahlgang vom 3. März hatte niemand das absolute Mehr erreicht.
Mit einem Sieg von Atici würde die SP ihre drei Sitze im siebenköpfigen Regierungsrat halten, Atici wäre das erste Basler Regierungsmitglied mit Migrationshintergrund.
Gewinnt Urgese, so würden die Bürgerlichen erstmals seit den Gesamterneuerungswahlen im Jahr 2000 wieder die Mehrheit in der Exekutive stellen und die FDP wäre nach der Abwahl von Sicherheitsdirektor Baschi Dürr im November 2020 wieder in der Basler Exekutive vertreten. Der Gewinner aus dem Duell zwischen SP und FDP wird voraussichtlich das Erziehungsdepartement von Cramer übernehmen.
Die Schlussresultate werden voraussichtlich ab 18.00 Uhr bekanntgegeben. © Keystone-SDA
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