Die Universität Bern löst das Nahost-Institut in der jetzigen Form auf. Das hat die Hochschulleitung nach einer Administrativuntersuchung zum Institut entschieden, wie sie am Donnerstag mitteilte.
Die Untersuchung des Instituts für Studien zum Nahen Osten und zu muslimischen Gesellschaften (ISNO) wurde eingeleitet, nachdem sich ein Mitarbeiter des Nahost-Instituts auf der Online-Plattform X positiv zum Angriff der Hamas auf Israel geäussert hatte. Der Mitarbeiter war in der Folge fristlos entlassen worden.
Bis Ende Juni 2024 werde die Fakultät nun einen Strukturbericht zur Neuausrichtung des Fachgebiets vorlegen, hiess es von der Universität. Bis zur Einsetzung der neuen Struktur werde das Institut unter Aufsicht der Fakultätsleitung gestellt. Die Co-Leiterin des Instituts, Serena Tolino, wurde zudem für Mängel im Führungsverhalten, namentlich bei der Einstellung von Personal, ermahnt.
In der Administrativuntersuchung wurde festgestellt, dass es am Institut eine starke Polarisierung und ein tiefes menschliches Unbehagen bei den Mitarbeitenden gebe. Es habe im Institut Abhängigkeiten von Mitarbeitenden von der Institutsleitung, Interessenskonflikte und einen übertrieben informellen Führungsstil gegeben. Der Bericht hält aber auch fest, dass am ISNO kompetitive wissenschaftliche Arbeit geleistet wurde. © Keystone-SDA
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