Ein junger Mann hat im Oktober 2019 eine Polizistin mit einem gestohlenen Auto angefahren und dabei schwer verletzt. Die Verteidigerin des Beschuldigten verlangt nun ein neues Gutachten für ihren Mandanten.

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Im Prozess um mehrfachen versuchten Mord vor dem Zürcher Obergericht hat die Verteidigerin des 24-jährigen Beschuldigten neue Gutachten verlangt. Die bestehenden kritisierte sie als inhaltlich und formal ungenügend und mangelhaft.

Der psychiatrische Gutachter hatte bei dem Beschuldigten eine paranoide Schizophrenie diagnostiziert. Der junge Mann befindet sich im vorzeitigen Massnahmenvollzug. In seiner Befragung gab er an, die Behandlung und die Medikamente seien sehr hilfreich, um die Krankheit in den Griff zu bekommen. Heute fühle er sich gesund.

Massnahmenwechsel gefordert

Seine Verteidigerin beantragte einen Wechsel in eine Massnahme für junge Erwachsene. Zudem sei ein neues psychiatrisches Gutachten und ein neues verkehrstechnisches und unfallanalytisches Gutachten zu erstellen. Die bestehenden Gutachten seien ungenügend. Das Gericht will nach Abschluss der Beweisaufnahme über die Anträge entscheiden.

Laut Anklage hat der Schweizer im Oktober 2019 in Winterthur in einem gestohlenen Auto eine Polizistin angefahren und lebensgefährlich verletzt. Eine zweite entging knapp der Kollision. Das Bezirksgericht Winterthur verurteilte den Mann im März 2022 wegen mehrfachen versuchten Mordes zu 16 Jahren und drei Monaten Freiheitsstrafe und ordnete eine stationäre Massnahme an. (SDA/lag)

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