Der Bundesratssprecher und Vizekanzler André Simonazzi ist tot. Der 55-Jährige starb am Freitag auf einer Wanderung, wie die Bundeskanzlei am Samstag mitteilte.
Der gebürtige Walliser sei "auf einer seiner geliebten Wanderungen" zusammengebrochen und verstorben, hiess es. Simonazzi hinterlässt eine Frau und drei erwachsene Kinder.
Im November 2008 wurde André Simonazzi zum Vizekanzler und Bundesratssprecher ernannt. Seit dem 1. Januar 2009 nahm er an den Sitzungen der Regierung teil, führte Protokoll und nahm die Kommunikation wahr. In der Bundeskanzlei führte er mehrere Sektionen und den Präsidialdienst. Am vergangenen Mittwoch leitete er nach der Bundesratssitzung drei Medienkonferenzen.
Der Bundesrat regierte schockiert auf den unerwarteten Todesfall. Die Nachricht habe die Mitglieder des Bundesrates und den Bundeskanzler bestürzt, hiess es in der Mitteilung. Bundesrat und Bundeskanzler sprächen der Familie und den Angehörigen Simonazzis ihr tiefstes Beileid aus.
Sprecher von SP-Bundesrat Leuenberger
Simonazzi sei ein Staatsdiener im besten Sinne des Wortes gewesen, würdigte die Bundeskanzlei den Vizekanzler. Der Massstab, den er an seine Arbeit und die seiner Kolleginnen und Kollegen angelegt habe, sei der gesetzliche Informationsauftrag gewesen.
Der aus Monthey stammende Simonazzi schloss an der Universität Genf ein Studium der internationalen Beziehungen mit dem Lizentiat ab. Danach liess er sich bei der Zeitung "Nouvelliste" zum Journalisten ausbilden. Von 1995 bis 1998 wirkte er bei der Caritas Schweiz als Pressesprecher für die Romandie. 1998 übernahm er die Gesamtabteilung für Information.
Danach stiess er 2004 zum Informationsdienst des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek). Zunächst war er stellvertretender Informationschef und Pressesprecher für die französischsprachige Schweiz. 2005 wurde Simonazzi Informationschef im Departement des damaligen SP-Bundesrats Moritz Leuenberger, bevor er Vizekanzler wurde. © Keystone-SDA
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.