Die 59. Ausgabe der Solothurner Filmtage sind eröffnet. Ständeratspräsidentin Eva Herzog und rund 900 geladene Gäste sind über den roten Teppich gegangen. An der Eröffnung wurde die Kraft des Kinos betont.
Ständeratspräsidentin Eva Herzog war Ehrengast der Eröffnung. In ihrer Rede sagte Herzog, dass das gemeinsame Filmschauen und diskutieren helfe, das Zusammenleben besser zu verstehen und zu gestalten, wie es in der Medienmitteilung der Solothurner Filmtage hiess. Es brauche solche Orte wie das Filmfestival, wo die Schweiz auch von aussen auf sich blicken könne.
Der künstlerische Leiter der Solothurner Filmtage, Niccolò Castelli, verwies in seiner Rede auf die Kraft des Films. "Solange es Tabus gibt, wird die Aufgabe des Kinos nicht erschöpft sein", wird Castelli in der Mitteilung zitiert.
Im Rahmen des Festivals wird der Film "Frauennot - Frauenglück" von 1930 gezeigt, der heimliche und verbotenen Abreibungen in der Schweiz zum Thema machte. Der Film setzt sich mit einem damaligen Tabuthema auseinander und wurde nach seinem Erscheinen zensiert.
Eröffnungsfilm der 59. Solothurner Filmtage war "Les paradis de Diane" von Carmen Jaquier ("Foudre") und Jan Gassmann ("99 Moons", "Europe, She loves"). Der Film erzählt von einer Frau, die nach der Geburt ihres Kindes aus der Entbindungsstation flieht und auf einer Irrfahrt durch das spanische Benidorm untertaucht.
Thematisch greifen die programmierten Filme - Dokumentarfilme, Spielfilme und Kurzfilme - aktuelle Themen wie die Migration auf. So beispielsweise der Dokumentarfilm "Die Anhörung"; Regisseurin Lisa Gerig begleitet darin vier abgewiesene Asylbewerberinnen und -bewerber.
Animationsfilme im Spezialprogramm
Das Spezialprogramm "Rencontre" ist dem Genfer Studio GDS gewidmet. Die Filmtage zeigen in fünf Kurzfilmprogrammen das Gesamtwerk des renommierten Studios für Animationsfilme.
Zum Preisreigen an den Solothurner Filmtagen gehört etwa am kommenden Mittwoch (24. Januar) die Verleihung des "Prix de Soleure". Für diesen mit 60'000 Franken höchstdotierten Filmpreis der Schweiz sind der Eröffnungsfilm, fünf Dokumentarfilme und ein weiterer Spielfilm nominiert.
Im Rahmen der Werkschau schweizerischen Filmschaffens werden auch die Herausforderungen der Branche thematisiert, darunter die Chancen und Gefahren der Künstlichen Intelligenz oder der Mangel an Technikerinnen und Technikern an Sets.
Die 59. Solothurner Filmtage dauern bis 24. Januar. Gezeigt werden 238 Filme. © Keystone-SDA
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