Höhere Zinsen wirken sich grundsätzlich negativ auf die Bautätigkeit aus. Denn höhere Zinsen bedeuten höhere Finanzierungskosten und tiefere Immobilienpreise und dies dämpft die Wohnbautätigkeit. Mittelfristig dürfte diese in der Schweiz aber wieder anziehen.
Für den Bau- und Immobilienmarkt sind die Leitzinsen, die Renditen auf Bundesobligationen sowie die Hypothekarzinsen die prägenden Zinsgrössen. Diese sind - nach mehreren Jahren mit Negativzinsen - zwischen 2021 und 2023 relativ stark und eher unerwartet gestiegen.
Höhere Zinsen verlangsamen die Bautätigkeit und damit auch das Wachstum des Immobilienbestands. Dies zeigt eine im Auftrag des Bundesamts für Wohnungswesen (BWO) von der Immobilienberatungsfirma Wüest Partner durchgeführten und am Donnerstag veröffentlichten Studie. Diese Effekte seien gegenwärtig in den Daten wegen Verzögerungen in der Datenverfügbarkeit noch kaum sichtbar, aber laut Experten und Expertinnen in der Realität bereits festzustellen.
Baufördernde Anreize
Steigende Hypothekarzinsen führten über den Referenzzinssatz aber auch zu höheren Mieterträgen. Dies wirke sich stimulierend auf die Immobilienpreise aus und könne damit auch die Bautätigkeit beeinflussen. Wenn der Wohnungsleerstand weiterhin sinke und die Mieten stiegen, ergebe sich auch daraus ein höherer wirtschaftlicher Anreiz, zusätzliche Wohnungen zu bauen.
Zudem ziehe das langsamere Wachstum sinkende Baulandpreise nach sich, was wiederum das Bauen mittelfristig wirtschaftlicher mache, heisst es in der Studie weiter. Diese Entwicklung habe bereits begonnen. Bauland sei in der Schweiz jüngst wieder günstiger geworden.
Mittelfristig dürfte die Wohnbautätigkeit daher wieder anziehen. Denn die Zinsen seien aktuell im historischen Vergleich immer noch niedrig und die Schweizerische Nationalbank habe im März 2024 den Leitzins von 1,75 Prozent auch bereits wieder auf 1,5 Prozent gesenkt. zudem begünstige die dank hoher Zuwanderung stetig steigende Nachfrage nach Wohnraum die Bautätigkeit, heisst es weiter. © Keystone-SDA
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