Im Juni haben deutlich weniger Menschen Asyl in der Schweiz ersucht, als noch in den Wochen davor. Insbesondere bei den Schutzsuchenden aus der Ukraine zeichnet sich ein Umbruch ab.
Die Zahl der Asylgesuche ist im Juni um ein Fünftel gesunken, sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum vergangenen Jahr. Wichtigste Herkunftsländer waren Afghanistan und die Türkei. In die Ukraine kehrten mehr Menschen zurück, als neu den Schutzstatus S erhielten.
1.180 Personen aus der Ukraine stellten im Juni ein Gesuch um Schutzstatus S, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Dienstag mitteilte. Im selben Zeitraum wurde 1.033 Personen der Schutzstatus S gewährt, und in 1.559 Fällen wurde er beendet. Insgesamt wurde der Schutzstatus S in 25.971 Fällen beendet. 66.189 Menschen aus der Ukraine hatten Ende Juni den Schutzstatus S.
20 Prozent weniger Schutzsuchende aus der Ukraine
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 werden täglich zivile Ziele hauptsächlich in ukrainischen Städten von russischen Raketen und Marschflugkörpern getroffen. Rund ein Drittel der ehemals gut vierzig Millionen zählenden ukrainischen Bevölkerung ist wegen des russischen Angriffskrieges auf der Flucht – davon mehrere Millionen im europäischen Ausland.
Laut dem Staatssekretariat für Migration wurden in der Schweiz im Juni dieses Jahres insgesamt 1.881 Asylgesuche registriert, das sind 476 weniger als im Vormonat, was einer Abnahme von 20,2 Prozent entspricht. Gegenüber dem Juni 2023 sank die Zahl der Asylgesuche um 514 oder 21,5 Prozent.
Kontrolliert verlassen haben die Schweiz im Juni 894 Personen, oder sie wurden in ihr Herkunftsland oder einen Drittstaat rückgeführt. Die Schweiz hat bei 636 Personen einen anderen Dublin-Staat um Übernahme angefragt, 174 Personen konnten im selben Zeitraum in den zuständigen Dublin-Staat überführt werden.
Gleichzeitig wurde die Schweiz von anderen Dublin-Staaten um Übernahme von 415 Personen ersucht, und 99 Personen wurden in die Schweiz überstellt. (SDA/lag)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.