Nicht jede Neuigkeit ist es wert, darüber zu berichten. Gleichzeitig besteht Journalismus aus so viel mehr als nur aus Nachrichten. Wie wir als Redaktion unterscheiden, was "ein Thema" ist - und was nicht.
Auszuwählen, über welche Themen wir berichten, ist unser Tagesgeschäft als Journalistinnen und Journalisten. Dabei greifen wir nicht jedes Thema auf, das auf den ersten Blick spannend wirkt. Das zu unterscheiden, ist jeden Tag unsere Aufgabe.
Wie wählen wir unsere Themen aus?
Grundsätzlich möchten wir Sie mit unseren Inhalten informieren und auch unterhalten. Deshalb wählen wir unsere Themen nach zweierlei Aspekten aus:
- für die Öffentlichkeit relevante Nachrichten, die wir nach bestem Wissen und Gewissen für wahr erachten
- Themen, die vielleicht einen geringeren nachrichtlichen Wert haben, aber für unsere Nutzerinnen und Nutzer trotzdem interessant sind
In die erste Kategorie fallen vorrangig Politik-, Wirtschafts- und Sport- oder auch Wissensthemen, die "klassischen Nachrichten", wenn Sie so wollen.
In die zweite gehören neben Ratgeber-Inhalten auch bunte Meldungen über Promis und Inhalte darüber, was sich in sozialen Medien so tut.
Dabei lassen sich diese Aspekte keineswegs trennscharf unterscheiden: Eine Kritik über eine aktuelle Netflix-Serie ist unterhaltsam und gleichzeitig informativ, ein Frage-Antwort-Stück zum Coronavirus informiert nicht nur, sondern kann zusätzlich Ratschläge enthalten.
Wie gehen wir mit diesen Themen um?
In jedem Fall wird der Inhalt sorgfältig auf seinen Wahrheitsgehalt geprüft. Idealerweise haben wir Informationen aus erster Hand, haben selbst mit den Beteiligten gesprochen. Ist das nicht möglich, berufen wir uns auf seriöse Quellen.
Damit wir berichten, braucht es mindestens die Bestätigung durch eine verlässlichen Quelle. Dazu zählen wir unter anderem die grossen nationalen und internationalen Nachrichtenagenturen - etwa die Deutsche Presse-Agentur, Austria Presse Agentur, Agence France Press oder Associated Press - sowie verifizierte Social-Media-Konten von Personen, Ämtern und Organisationen.
Auch übereinstimmende Berichte mehrerer vertrauenswürdiger Medien stufen wir als verlässliche Quelle ein.
Die Bewertung, ob und wie wir ein Thema aufgreifen, erfolgt dabei im Einzelfall. Wir bemühen uns, ausgewogen und möglichst objektiv zu berichten und prüfen unsere Inhalte kritisch.
Was tun wir, wenn die Fakten nicht eindeutig sind?
Wenn eine Faktenlage nicht eindeutig ist oder sich nicht abschliessend bestätigen lässt, weisen wir deutlich auf Unklarheiten über den Wahrheitsgehalt der Nachricht hin und ordnen sie für Sie - unsere Nutzer und Nutzerinnen - in Bezug auf die Quelle ein.
In solchen Fällen greifen wir eine verbreitete Information unter Umständen auf, wenn wir sie für relevant erachten, machen aber kenntlich, dass es sich um keine bestätigte Information handelt.
Meist betrifft das Ereignisse, bei denen sich die Faktenlage rasch ändert - beispielsweise bei Ereignissen wie dem Absturz des Germanwings-Flugs 9525 oder dem Anschlag im Münchner Einkaufszentrum OEZ.
Wie gehen wir mit Gerüchten um?
Bei grossem öffentlichen Interesse an einem Thema - zum Beispiel die Nachfolge von Angela Merkel - greifen wir auch Gerüchte oder Spekulationen auf. Dies machen wir im Text durch eindeutige Formulierungen transparent - beispielsweise "Merkel selbst hat sich zu dem Gerücht noch nicht geäussert."
Über völlig aus der Luft gegriffene Spekulationen berichten wir nicht - zumal, wenn sie aus zweifelhafter Quelle stammen. Aussen vor bleiben auch Behauptungen, die eine Person oder ihren Ruf schädigen könnten.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.