Mehr Aufmerksamkeit bei niedrigerer sportlicher Wichtigkeit hatte wohl selten ein Boxkampf: Die Kontrahenten Mike Tyson und Jake Paul wissen aber zumindest, wie man eine Show abliefert. Das zeigen sie auch beim Wiegen vor dem Tyson-Comeback.
Der frühere Schwergewichtsweltmeister
Nachdem Tyson 105,7 Kilogramm und Paul 99,8 Kilogramm auf die Waage gebracht hatten, gingen die beiden aufeinander zu, um sich obligatorisch für einen Box-Kampf gegenseitig in die Augen zu blicken. Paul begann in krabbelnder Haltung, stieg dann Tyson auf dessen Fuss, der den Influencer daraufhin mit flacher Hand schlug. Tyson musste von seinem Lager zurückgehalten werden, Paul rief in Richtung der Zuschauer: "Jetzt ist es persönlich, er muss sterben."
Jake Paul häufig ausgebuht
Paul nimmt im Kampf die Aussenseiterrolle ein. Wenn die beiden in den Wochen und Monaten vor dem Kampf zusammen auf Veranstaltungen auftraten, wurde der Influencer häufig ausgebuht. "Das sind Fans von Mike Tyson, die ihn lieben. Und ich bin der Neue, der Störer, das Grossmaul, der, der polarisiert", sagte Paul. "Ich habe mir meine Karriere aufgebaut, indem ich der Schurke bin. Selbstredend sind die Leute gegen mich – für den Boxsport ist das grossartig."
Paul steht erst seit 2020 im Ring und hat seitdem zehn Boxkämpfe absolviert. Einen Namen machte sich der 27-Jährige als Influencer, bei Instagram folgen ihm 27 Millionen Fans, bei YouTube 20,8 Millionen.
Der Box-Kampf wird im AT&T Stadion in Arlington/Texas stattfinden, in dem das Football-Team Dallas Cowboys seine Heimspiele austrägt, bis zu 80.000 Zuschauer werden beim Show-Kampf erwartet. Der Streaming-Anbieter Netflix, der den Kampf überträgt, will mit dem Event das Potenzial von Sport-Übertragungen austesten. Und die Gage stimmt auch: Experten gehen davon aus, dass Tyson als grosses Zugpferd zwischen 50 und 100 Millionen Euro kassieren wird. (dpa/bearbeitet von ska)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.