- Fallon Sherrock ist die letzte Frau im Ally Pally.
- Doch die Vorreiterin in der Darts-Welt hat mit Hass im Netz zu kämpfen.
- Sie will beweisen, dass sie ihren Platz bei der Darts-WM zurecht hat.
Das pinke Darts-Märchen hat einen hässlichen Graustich erhalten. Drei Jahre nach ihrem umjubelten Coup schlägt Fallon Sherrock geballter Internet-Zorn entgegen. Vor ihrem dritten WM-Start in London fühlt sich die "Queen of the Palace" bösen Anfeindungen ausgesetzt - und will trotz allem beweisen, dass sie mehr als nur ein beliebtes Vermarktungsobjekt ist.
Sherrock: "Ich werde gehasst"
"Es spielt keine Rolle, was ich tue, ich werde trotzdem gehasst." Was Sherrock, die 2019 als erste Frau WM-Spiele gewonnen hatte, gegenüber der englischen Boulevardzeitung "The Sun" offenbarte, lässt tief blicken - und hat vor allem einen Grund: Dass die alleinerziehende Mutter aus Milton Keynes für das Erstrundenduell mit ihrem englischen Landsmann Ricky Evans am Dienstagabend (DAZN und Sport1) erneut "ihren" Palast betreten darf, verdankt sie auch der Professional Darts Corporation (PDC).
Nach wochenlangen Spekulationen über den letzten Startplatz gab die PDC Ende November bekannt, dass erstmals drei Frauen dabei sein werden: neben den beiden Besten der Women's Series auch die Siegerin des Frauen-World-Matchplay. Ihr Name? Fallon Sherrock. Ungerechte Vorzugsbehandlung, schreien viele Fans, und die böswilligen unter ihnen beschimpfen Sherrock.
Sherrock: "Kein schönes Umfeld"
Selbst auf der Frauen-Tour, die sie hinter den beiden anderen (bereits ausgeschiedenen) WM-Teilnehmerinnen Beau Greaves und Lisa Ashton als Dritte abschloss, ist Sherrock "nicht mehr so willkommen", sagt sie: "Es ist einfach kein schönes Umfeld."
Vor drei Jahren schwebte sie in ihrem pinken Shirt noch auf einer rosaroten Wolke: Sherrock schmiss sensationell Ted Evetts und Topspieler Mensur Suljovic aus dem Turnier und feierte mit 3000 Fans im Ally Pally. Plötzlich war sie ein schillernder Star - und bei der PDC rieben sie sich die Hände.
Beim Grand Slam of Darts sorgte Sherrock vor einem Jahr mit ihrem Viertelfinal-Einzug erneut für Aufsehen. Das Auftaktmatch ihrer zweiten WM verlor sie knapp.
Immerhin: Die umstrittene Sherrock hat auch prominente Fürsprecher, neben Darts-Legende Phil Taylor auch Mitfavorit Michael Smith. "Fallon steigert die Begeisterung für die Weltmeisterschaft", sagte er gegenüber Sky. Sie bringe "die Leute dazu einzuschalten". Am Dienstag will Sherrock wieder beweisen, dass sie ausserdem gute Darts spielen kann. (sid/ska)
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