Es ist eine der grössten Sportüberraschungen des Jahres: Eine 25 Jahre alte Mama sorgt im "Ally Pally" für Furore und steht ganz plötzlich in Runde drei der Darts-WM. Die Fans feiern Fallon Sherrock dafür.

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Die 3.000 entfesselten Fans im Alexandra Palace von London machten Fallon Sherrock nach der nächsten Darts-Sensation das grösste Kompliment. In Anlehnung an Rekord-Weltmeister Phil Taylor sangen sie lautstark und minutenlang: "There's only one Fallon Sherrock."

Die historische Geschichte der ersten siegreichen Frau bei einer WM geht auch nach dem Samstagabend weiter. Sherrock setzte sich völlig überraschend mit 3:1 gegen den Weltranglistenelften Mensur Suljovic aus Österreich durch und steht nach zwei Erfolgen nun in der dritten Runde gegen Landsmann Chris Dobey.

Taylor gratulierte ihr umgehend, Master of Ceremonies John McDonald legte all seine Objektivität ab und bejubelte schreiend den nächsten Coup.

Suljovic vom Publikum zermürbt

"Ich kann es nicht glauben. Ich habe einen gesetzten Spieler besiegt. Oh, mein Gott. Danke euch allen für die Unterstützung", sagte die 25 Jahre alte Engländerin im TV-Interview. Sherrock ist Mutter eines Sohnes, gelernte Friseurin - und in der britischen Hauptstadt nun auch die Frau, die den Darts-Männern bittere Niederlagen beibringt.

"Die Finishes haben mir heute sehr geholfen. Ich habe mich nur darauf konzentriert die vergangenen Tage. Das hat heute den Ausschlag gegeben", erklärte Sherrock, die bereits liebevoll als "Queen of the Palace" bezeichnet wird.

Sherrock hat beste Doppel-Quote des Turniers

Schon nach dem historischen Premierensieg war die Aufmerksamkeit enorm gestiegen. Das mediale Interesse war riesig, die frühere Tennisspielerin Billie Jean King gratulierte und der Weltverband PDC teilte mit, dass Sherrock im kommenden Jahr bei der World Series in New York an den Start gehen werde. Am Samstag drehte sie einen 0:2-Rückstand im ersten Satz und agierte danach wie entfesselt. Sherrock spielte sechs perfekte Darts und gewann am Ende auch dank einer fantastischen Doppelquote.

Während Österreichs "Weltklassespieler", wie Sherrock Suljovic vorab nannte, mit den Pfiffen der Fans offenbar nicht zurecht kam und sich ständig den Schweiss von der Stirn wischte, wirkte die Engländerin total abgezockt. Sherrock interagierte während des Spiels überhaupt nicht mit dem Publikum, sondern konzentrierte sich zu 100 Prozent auf ihr Spiel. Mit 10 von 15 Treffern auf die Doppel-Felder sorgte sie für eine Bestmarke des Turniers. (mt/dpa)

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