Deutschlands Eishockey-Team reist mit seinem Top-Star zur WM. Weltklasse-Stürmer Draisaitl stösst in der kommenden Woche mit weiteren NHL-Spielern zum Team. Bei seinem WM-Debüt hat Bundestrainer Söderholm die Chance auf eine gute Auswahl. Es gibt erste Härtefälle.

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Leon Draisaitl hat seine WM-Zusage gegeben. Der zweitbeste NHL-Torschütze verstärkt das deutsche Nationalteam beim Weltmeisterschafts-Debüt des neuen Eishockey-Bundestrainers Toni Söderholm. Der 23 Jahre alte Ausnahmestürmer der Edmonton Oilers stösst bereits nach Ostern in der Vorbereitung auf die WM im Mai in der Slowakei zum deutschen Kader.

Bei den WM-Tests in der kommenden Woche gegen Österreich in Regensburg (25. April) und Deggendorf (27. April) gehören auch die NHL-Profis Korbinian Holzer (Anaheim Ducks) und Dominik Kahun (Chicago Blackhawks) zum Aufgebot. Das teilte der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) am Karfreitag mit.

"Wir freuen uns, drei aussergewöhnliche Spieler und Personen in unserem Kader zu haben. Dies ist nach einer langen NHL-Saison nicht selbstverständlich", sagte Sportdirektor Stefan Schaidnagel.

Neben dem NHL-Trio sind im DEB-Quartier in Deggendorf auch die Kölner Moritz Müller, Fabio Pfohl und Frederik Tiffels sowie Augsburgs Simon Sezemsky neu dabei. Dafür müssen acht Spieler abreisen, darunter überraschend auch Olympia-Silbergewinner Björn Krupp (Wolfsburg).

Draisaitl katapultiert sich in die Weltspitze

Die grösste Attraktion fortan ist aber die erneute WM-Teilnahme Draisaitls. "Der Leon war in den letzten Jahren einer der besten Spieler der NHL. Ich glaube, die meisten Trainer und Mitspieler würden sich freuen, wenn er dabei ist", sagte Söderholm am Rande der beiden 4:5-Testspiel-Niederlagen in Tschechien am Mittwoch und Donnerstag.

Deutschlands bester Spieler war in der abgelaufenen NHL-Vorrunde zum Weltklasse-Profi aufgestiegen. Mit 105 Scorerpunkten wurde Draisaitl noch vor Weltstars wie Sidney Crosby oder Alexander Owetschkin viertbester NHL-Spieler. Als Torschütze wurde der Kölner mit 50 Treffern nur von Stanley-Cup-Sieger Owetschkin (51) übertrumpft. "Er hat eine Wahnsinns-Saison gespielt. Es macht unglaublich Spass, ihm auch im Training zuzugucken", sagte der aktuelle DEB-Kapitän Gerrit Fauser und bezeichnete Draisaitls WM-Teilnahme als "Bereicherung".

Harter Kampf um die Plätze

Bis zur WM (10. bis 26. Mai) steht dem Team noch ein grösser Austausch bevor. Nach dem DEL-Finale zwischen Mannheim und München dürften noch einige Spieler zur WM-Generalprobe am 7. Mai dazukommen. "Der Kampf um die Plätze wird nun härter und härter", sagte Söderholm.

Fraglich ist dagegen noch die WM-Teilnahme von Tobias Rieder (Edmonton) und Nico Sturm (Minnesota Wild). Draisaitls bisheriger Teamkollege Rieder ist nach dem Saison-Aus der Oilers auf der Suche nach einem neuen NHL-Team und für Newcomer Sturm (23) steht in diesem Jahr der College-Abschluss an. Auch College-Spieler Parker Tuomie (Minnesota), der in den Vorbereitungsspielen bisher überzeugt hatte, muss zurück an die Uni in die USA und ist bei der WM nicht dabei.

Weitere Profis aus Nordamerika könnten bis zum ersten WM-Spiel am 11. Mai gegen Grossbritannien oder sogar im weiteren WM-Verlauf trotzdem noch dazustossen. In den Playoffs der NHL und der zweitklassigen AHL sind Philipp Grubauer (Colorado Avalanche), Thomas Greiss, Tom Kühnhackl, Dennis Seidenberg (alle New York Islanders), Brooks Macek (Chicago Wolves), Maximilian Kammerer (Hershey Bears) und Manuel Wiederer (San Jose Barracuda) aktuell noch gebunden. Sie wären erst nach dem Ausscheiden ihrer Teams verfügbar.  © dpa

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