Im Alter von 24 Jahren hat Leon Draisaitl auf persönlicher Ebene alles erreicht, was man als Eishockey-Spieler in der NHL erreichen kann. Nur Dirk Nowitzki war im US-Sport noch erfolgreicher. Doch all die Ehrungen würde der Kölner sofort eintauschen, wenn er nur könnte.
Deutschlands bester Eishockey-Spieler
Draisaitl ist erst der zweite Profi-Sportler aus Deutschland nach dem ehemaligen Basketballstar
Draisaitl war trotz verkürzter Saison bester NHL-Scorer geworden
Mit 110 Punkten für Tore und Vorlagen aus 71 Spielen in der corona-bedingt verkürzten Hauptrunde war er bester NHL-Scorer geworden. Nun hat er neben der Art-Ross-Trophy für diese Leistung und der Hart-Memorial-Trophy für den nach Journalisten-Stimmen vergebenen MVP-Award auch noch den Ted-Lindsay-Award gewonnen. Diesen Titel als "herausragender Spieler der Saison" vergeben die NHL-Profis. "Die Anerkennung aus dieser Ecke zu bekommen, bedeutet mir viel", sagte Draisaitl.
Der ehemalige Bundestrainer Marco Sturm hofft auf eine ähnlich grosse Würdigung von Draisaitls Leistungen in Deutschland. "Ich persönlich und jeder hier im Eishockey-Business in Amerika weiss, was das bedeutet. Ich hoffe, dass das in Deutschland auch so ist", sagte Sturm der Deutschen Presse-Agentur. "Es gibt keine bessere Eishockey-Liga als die NHL. Deswegen war Leon in dieser Saison der beste Spieler in der Welt. Das muss man sich einfach mal vorstellen, dass jemand sagen kann, er ist der beste Spieler der Welt."
Draisaitl hat auf persönlicher Ebene alles erreicht - doch eine Trophäe fehlt noch
Topscorer, MVP, herausragender Spieler nach Abstimmung der Kollegen: Auf persönlicher Ebene hat Draisaitl in der stärksten Eishockey-Liga der Welt bereits alles erreicht. Doch auf den ganz grossen Wurf, die Meisterschaft, musste er auch in dieser Saison verzichten. "Wenn ich diese zwei oder drei Auszeichnungen zurück geben könnte für einen Stanley Cup, würde ich das binnen eines Herzschlages machen. So wie jeder andere auch denke ich", sagte er.
Aktuell scheint er für dieses grosse Ziel indes im falschen Team zu spielen. So spektakulär die Offensive der Oilers mit Draisaitl und Kapitän Connor McDavid auch ist - defensiv hat die Mannschaft aus Kanada etliche Schwächen. Überraschend hatte Edmonton die Playoffs wegen eines 1:3 in der Qualifikationsrunde gegen Aussenseiter Chicago erst gar nicht erreicht. Auch in den Jahren zuvor hatte Draisaitl im Mai stets Zeit, bei einer WM für Deutschland anstatt mit den Oilers um den NHL-Titel zu spielen. "Es ist ein schöner Tag, ich bin stolz und glücklich", sagte Draisaitl, bevor er sich auf den Weg ins Bett machen konnte. "Aber mein Ziel am Ende des Tages in meiner Karriere ist, den Stanley Cup zu gewinnen." (mgb/dpa)
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