Der Tod von Tobias Eder hat eine riesige Lücke bei den Eisbären Berlin hinterlassen. Im ersten Spiel der Eisbären nach seinem Tod gerät das Ergebnis in den Hintergrund.

Mehr News zum Thema Sport

Tobias Eder
Nationalspieler Tobias Eder ist am Mittwoch an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben. © dpa / Christian Kolbert/dpa

Seine ehemaligen Mitspieler kämpften mit den Tränen, auch auf den Rängen unmittelbar vor dem ersten Spiel der Eisbären Berlin nach dem Tod von Tobias Eder herrschte tiefe Trauer. In höchst bewegenden und bedrückenden Momenten gedachten Spieler, Funktionäre und Fans am Sonntagabend des mit 26 Jahren an Krebs gestorbenen ehemaligen Eishockey-Profis. "Wir gehen gerade durch eine sehr schwere Zeit", hatte Trainer Serge Aubin vor der Partie gesagt.

Auch er blickte schwer ergriffen nach oben, als vor der Partie gegen die Nürnberg Ice Tigers auf dem Videowürfel ein Film mit Szenen aus Eders Leben gezeigt wurde. Mit Aubin hatte sich das komplette Personal der Geschäftsstelle auf der Bank der Berliner versammelt.

Nichts ist wie sonst

Die Spieler kamen nicht wie sonst durch einen Tunnel auf das Eis, auf das übliche Vorprogramm mit Feuerwerk, Vereinshymne und Einlaufshow wurde verzichtet. Denn nichts war an diesem Abend nach dem Tod von Eder am vergangenen Mittwoch wie sonst. Die ersten beiden Partien der Eisbären waren aus Rücksicht auf deren Trauer verschoben worden.

Trotz der 14.200 Zuschauer war es lange vor der Schweigeminute beklemmend still. Schon vor dem Spiel hatte statt lebhafter Vorfreude ungewohnte Ruhe vor der Arena am Ostbahnhof geherrscht. Viele Fans nutzen die Gelegenheit, an einer an der Aussenwand eingerichteten Gedenkstätte für den gestorbenen Profi innezuhalten und Kerzen, Schals und Blumen abzulegen.

Auch Eders Lieblingssong wird gespielt

Als die Schweigeminute vorbei war, rief ein Fan laut "Tobi Eder", und das gesamte Publikum stimmte mit ein. Sämtliche Eisbären-Spieler trugen auch Eders Nummer 22, einmal auf dem Helm, einmal auf dem Trikot.

Eisbären Berlin - Nürnberg Ice Tigers
Es herrschte eine bedrückende Stille vor dem ersten Spiel nach Eders Tod. © dpa / Andreas Gora/dpa

Doch mit dem Spielbeginn wurde es schlagartig laut in der Halle. Das Eisbären-Team hatte sich die volle Unterstützung der Fans gewünscht, um auf dem Eis zumindest wieder das Gefühl von Normalität zu bekommen. Als Ty Ronning nach nur 36 Sekunden die Führung für die Berliner erzielte, erklang nicht die übliche Torhymne der Eisbären, sondern "Viva la Vida" von Coldplay. Es war Eders Lieblingssong.

Am Ende gewannen die Berliner mit 2:1 (1:0, 1:1, 0:0) und festigten damit ihren zweiten Tabellenplatz. Neben Ronning traf Kai Wissmann (31.) für die Gastgeber, Cole Maier erzielte im Powerplay das einzige Tor der Nürnberger (27.). (dpa/bearbeitet von ska)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.