Die Konkurrenz ist absolut chancenlos. Hamilton gewinnt einmal mehr die Ungarn-Qualifikation. Der Vorsprung von Mercedes ist erschreckend. Vettel setzt auf die weicheren Reifen am Start. Überholen ist in Ungarn ansonsten schwer.

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Mit der erneuten Pole Position auf dem Hungaroring hat Lewis Hamilton schon wieder einen Rekord von Michael Schumacher eingestellt und gleich auch noch Kurs auf den nächsten genommen. Der sechsmalige Formel-1-Weltmeister sicherte sich am Samstag in der Qualifikation wie einst Schumacher auf dem Hungaroring zum siebten Mal den besten Startplatz. Zweiter wurde sein finnischer Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas.

Gewinnt Hamilton an diesem Sonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky) auch das Rennen, stellt er mit dem achten Triumph in der Puszta die Schumacher-Bestmarke von achten Siegen auf der gleichen Strecke ein (Grosser Preis von Frankreich in Magny Cours).

"Das ist wahnsinnig, ich musste mich selbst mal zwicken, um das zu realisieren", sagte der 35-jährige Hamilton zu seiner nächsten famosen Vorstellung mit einem beeindruckenden Streckenrekord. In den einsamen Kampf der überlegenen Silberpfeile um die erste Startreihe und Hamiltons bereits 90. Karriere-Pole konnte Sebastian Vettel im Ferrari nicht mal im Ansatz eingreifen.

Der viermalige Weltmeister schaffte aber den fünften Platz vor seinem Teamkollegen Charles Leclerc. Immerhin erreichten beide Ferraris im dritten Versuch nach den beiden Grand Prix in Spielberg erstmals die Top Ten. "Natürlich ist es besser als die letzten beiden Wochenenden", sagte Vettel. "Insgesamt ist es deutlich besser." Der Heppenheimer hofft, dass sich das im Rennen nun fortsetzt.

Von der ersten Minute an Hochbetrieb

Der Rückstand auf Hamilton betrug allerdings erschreckende 1,3 Sekunden. Vettel setzt aber auf die weicheren Reifen im Gegensatz zu den vor ihm platzierten Piloten zu Rennbeginn. "Es wird alles drauf ankommen wie wir beim Start von der Linie kommen", meinte der 33-Jährige.

Zwischen die Mercedes-Reihe mit den schwarz lackierten Silberpfeilen und den roten Ferraris schoben sich die pinken Wagen von Racing Point. Dritter wurde Lance Stroll, Vierter Sergio Perez. Beide Wagen werden auch von Mercedes-Power angetrieben. Nicht vorn eingreifen konnte in der K.o.-Ausscheidung überraschend Red Bull. Max Verstappen wurde enttäuschender Siebter, Alexander Albon gar nur 13.

Letztlich bestätigte sich aber in der Qualifikation nur, was sich im Training vor erneut leeren Rängen wegen der Corona-Massnahmen schon angedeutet hatte. Auf der kurzen Strecke herrschte im Qualifyings von der ersten Minute an Hochbetrieb. Die dunklen Wolken über dem Hungaroring mit 90 Prozent Niederschlagswahrscheinlichkeit liessen keine Zockerei auf den schnellen Runden zu.

Und es bestätigte sich im ersten Abschnitt: Neben den beiden Mercedes musste auch wieder mit den Racing Points gerechnet werden. Perez gelang zunächst sogar die schnellste Runde.

Machtdemonstration von Mercedes

Red Bull hatte wie auch im Freien Training mit Problemen zu kämpfen, Ferrari fuhr immerhin mit. Dass aber beide Haas und auch beide Alfa Romeos nach dem ersten Zeitabschnitt in der Box bleiben mussten, weil sie schlicht zu langsam waren, unterstrich bereits wie schwach der Motor der Scuderia ist - beides sind Kundenteams von Ferrari.

Wie stark indes die sogenannte Power Unit von Mercedes ist, zeigte sich im mittleren Zeitabschnitt: Hamiton fuhr auf den etwas härteren und damit langsameren Reifen fast eine Sekunde schneller als Vettel auf den soften. Zumindest mussten beide Ferrari-Piloten diesmal nicht gross zittern, nachdem beim Auftakt Vettel als Elfter und vor einer Woche Leclerc als Elfter den finalen K.o.-Durchgang verpasst hatten. Mit den jeweiligen Reifenmischungen aus dem letzten Abschnitt werden die Piloten aus den Top Ten auch starten.

Der Mercedes-Machtdemonstration setzte Hamilton noch einen drauf. Mit einer beeindruckenden Streckenbestzeit zementierte er seinen ersten Platz vor dem Rennen an diesem Sonntag (15.10 Uhr/Sky und RTL).  © dpa

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