- Das Medienunternehmen SportsPro hat die am besten vermarktbaren Sportler des Jahres 2022 ermittelt.
- Lewis Hamilton muss sich nur von Cristiano Ronaldo und Serena Williams geschlagen geben.
- Seine anderen Formel-1-Kollegen lässt der Brite weit hinter sich.
Lewis Hamilton wusste selbst, dass der Auftritt gewagt war. Genau das sollte er ja auch sein. Der siebenmalige Weltmeister im Kilt im Fahrerlager der Formel 1 – das war ohne Frage ein echter Hingucker. Man muss dazu wissen:
"Ein recht gewagter Look", gab er im Oktober 2021 zu, als er in seinem Burberry-Schottenrock für Aufsehen sorgte. "Ich liebe dieses Outfit. Jeder kann tragen, was er will. Es wird Leute geben, die das nicht verstehen, aber das ist okay. Ich hoffe, sie werden irgendwann offener werden und andere Leute sein lassen, wer sie sein wollen."
In diesem Jahr in Spa lief er wiederum mit einer Kreation herum, die einen Fan zu der Frage veranlasste, ob er den Teekannenwärmer seiner Oma trage. Hamilton als Stilikone.
Sehenswerte Auftritte
Diese Auftritte sind sehenswert, aber längst nicht mehr ungewöhnlich. Denn Hamilton ist schon lange auf den roten Teppichen dieser Welt unterwegs, ist regelmässig zu Gast bei Fashion-Shows, dazu hat er bei Tommy Hilfiger eigene Kollektionen. Keine Frage: Hamilton ist eine Marke.
Und die funktioniert auch mit 37 Jahren in der Formel 1 immer noch am besten. Und das mit deutlichem Abstand, was die eigenen Kollegen angeht. Das ist das Ergebnis einer Studie des Medienunternehmens SportsPro. Die Briten haben "umfangreiche Datenanalysen, fortschrittliches Social-Media-Monitoring, wirtschaftliche Bewertungen sowie Experten- und Verbrauchereinblicke" vorgenommen, um die am besten vermarktbaren Sportler des Jahres 2022 zu ermitteln.
In das Ergebnis flossen die Kategorien "Markenstärke, Fans und Reichweite und Wirtschaftlichkeit" der Sportler ein. Hamilton landete in der Top 50 auf einem starken dritten Platz, hinter Fussballer
Hamilton erhielt in Markenstärke 20 von 20 Punkten, in Fans und Reichweite 15,6 von 50 und in Wirtschaftlichkeit 28,98 von 30 Zählern, was zu einem Gesamtergebnis von 64,58 führt. Beeindruckend: Die 20 von 20 Punkten in Markenstärke erreichte sonst kein anderer Sportler. Das freut Unternehmen wie Tommy Hilfiger, Monster Energy und UBS, Qualcomm, L'Oreal und IWC, mit denen Hamilton zusammenarbeitet.
Nicht nur der sportliche Erfolg zählt
Diese Markenstärke ergibt sich nicht nur aus dem sportlichen Erfolg mit seinen sieben WM-Titeln und 103 Rennsiegen, sondern auch durch seinen gesellschaftlichen Einfluss. Seit Jahren nutzt er die weltweite Bühne Formel 1 und auch seine Reichweite in den sozialen Medien, um auf wichtige Themen wie Rassismus, soziale Ungerechtigkeiten, Inklusion oder Nachhaltigkeit hinzuweisen und den Finger in die Wunde zu legen.
All das auf eine Art und Weise, die ankommt. Nicht krawallig, sondern nachdrücklich, ob nun mit Worten oder Aktionen wie T-Shirts mit Botschaften oder dem Kniefall.
"Hamiltons Mission ist etwas, das bei Marken auf Resonanz stösst, insbesondere in einer Zeit, in der Unternehmen danach streben, mehr Sinn in ihr Marketing einzubringen", heisst es in dem SportsPro-Bericht. Es gebe nur wenige Botschafter, die besser in der Lage seien, über Themen wie Vielfalt und Integration zu sprechen als Hamilton, "der im Laufe seiner Karriere auch die Bereitschaft gezeigt hat, eine aktive Rolle in der Zusammenarbeit mit seinen Partnern zu übernehmen".
Auffallend ist, dass immerhin fünf Fahrer aus der Formel 1 in den Top 50 auftauchen, nur Fussball und Tennis sind stärker vertreten. Die Fahrer sind "nicht mehr hinter Helmen versteckt", heisst es in dem Bericht. Einer der Hauptgründe ist die Netflix-Serie "Drive To Survive", da sie den Fans einen "unvergleichlichen Zugang" biete.
Wo ist Max Verstappen?
Seine Kollegen lässt Hamilton übrigens weit hinter sich. Interessant dabei: Ferrari-Star Charles Leclerc ist als zweitbester Formel-1-Fahrer 25. und damit noch vor Weltmeister
Lesen Sie auch:
- Max Verstappen und die glücklichen Fügungen seiner Karriere
- Klare Ansage an Mick Schumacher: Punkte in den letzten vier Rennen für das Haas-Cockpit
- Pierre Gasly und Esteban Ocon bei Alpine: Eine Konstellation mit Knall-Potenzial
Doch warum ist der aktuell beste Fahrer, der zweimalige Champion Verstappen, nur 33.? Die Markenstärke ist das Problem. "Verstappen hat nicht nur die geringste Markenstärke aller Formel-1-Fahrer auf der Liste, sondern auch aller Sportler, die in der diesjährigen Rangliste auftauchen", so die Begründung: "Das zeigt, dass es bei der Vermarktbarkeit in der Formel 1 um mehr geht als nur um Meisterschaften." Auf das Gesamtpaket kommt es an. Und da ist Hamilton immer noch unantastbar.
Verwendete Quellen:
- 50mm.sportspromedia.com: The Most Marketable Athletes of 2022
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.