- Red Bull Racing hat Ferrari nach fünf Rennen in Sachen Performance überholt, der Vorsprung ist allerdings nur minimal.
- Nun ist Ferrari gefragt, die Italiener wollen zum nächsten Rennen in Barcelona ein paar Upgrades für das Auto bringen.
- Teamchef Mattia Binotto hofft zudem, dass beim Gegner bald die Budgetobergrenze ein Problem wird.
Max Verstappen war nach seinem Sieg beim Miami-GP zwar völlig ausgepumpt, aber trotzdem immer noch angriffslustig. Der Niederländer hat nach dem Fehlstart in die Formel-1-Saison endgültig Blut geleckt. Deshalb nutzte er die Gelegenheit, seinem Team die Marschroute für die nächsten Rennen mit auf den Weg zu geben. "Wir sind schnell, aber wir müssen wirklich die Probleme mit der Standfestigkeit in den Griff bekommen", sagte der Weltmeister. Und betonte, nachdem er mit seinem zweiten Sieg in Serie den Rückstand auf den WM-Führenden
Denn im Moment scheint der Renner von Red Bull Racing im Duell mit dem Ferrari leichte Vorteile zu haben, nachdem man zunächst noch hinter der Scuderia gelegen hatte. "Red Bull hat sein Auto verbessert", sagte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto. "Seit Beginn der Saison haben sie Upgrades eingeführt, und wenn ich mir die letzten beiden Rennen anschaue, waren sie vielleicht ein paar Zehntel pro Runde schneller als wir", sagte er.
Minimaler Vorteil für Verstappen
Das dürfte daran liegen, dass Red Bull Racing auf den Geraden grundsätzlich ein wenig schneller als der Ferrari ist, zuletzt aber auch in den langsamen Kurven mit den Roten auf Augenhöhe war.
Allerdings bleibt die anhaltende Sorge vor Ausfällen. Verstappen hatte in Miami keine Probleme, dafür aber sein Teamkollege Sergio Pérez, dem ein Sensor am Motor Probleme bereitete. Ein Aus des Mexikaners konnte das Team zwar verhindern, Pérez verpasste als Vierter aber das Podium, das ohne das Zicken des Sensors durchaus möglich gewesen wäre.
Trotzdem: Red Bull Racing hat sich einen Vorteil im Zweikampf mit Ferrari erarbeitet, wenn auch nur einen minimalen. Fragt sich nur, wie lange der hält? "Jetzt müssen wir weiter Druck machen", sagte Leclerc, Upgrades am Auto würden im Kampf um den Titel "sehr wichtig sein". Und er geht davon aus, dass Ferrari in Barcelona in zwei Wochen "einen Schritt nach vorne machen" kann. Auch Binotto weiss, dass man Updates am Auto bringen muss, "um das Tempo zu halten".
Die Kosten im Blick behalten
Es wären die ersten grossen Verbesserungen am F1-75. Der grosse Unterschied zu früher: War es in der Vergangenheit oft eine Entwicklungsschlacht, sind heute andere Dinge wichtig. Denn in Zeiten der Budgetobergrenze kommt es auch auf das Timing an. "Wir müssen versuchen, die Entwicklung auf den Zeitpunkt zu konzentrieren, an dem wir glauben, dass es der richtige Moment und die richtigen Ausgaben sind", sagte Binotto. Den Teams stehen 2022 insgesamt 140 Millionen Dollar zur Verfügung. Jeder Fehler in der Entwicklung ist also nicht nur sportlich schmerzhaft, sondern doppelt teuer. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Deshalb muss auch bei Red Bull Racing auf das Geld geachtet werden. "Ich hoffe, dass Red Bull die Entwicklung irgendwann einstellt, weil es auch eine Budgetgrenze gibt, sonst verstehe ich nicht, wie sie das tun können. Das ist sicherlich eine Sorge, die sie haben", so Binotto. Red-Bull-Teamchef Christian Horner bestätigt das. "Unter dem Budget Cap ist es schwer, kontinuierliche Updates zu bringen. Vor allem mit der steigenden Inflation, die brutal ist", sagte er.
Neue Teile müssen sitzen
Die Ferrari-Herausforderung: Die neuen Teile am Auto müssen sitzen. Die Situation bietet das Potenzial für entscheidende Vor- oder Nachteile im Titelkampf. Leclerc ist "zuversichtlich, was meine Mannschaft angeht, und ich bin sicher, dass sie uns wieder an die Spitze bringen wird. Ich hoffe, dass diese Upgrades uns helfen werden, Red Bull wieder herauszufordern." Die Zeit rennt - denn Verstappen hat längst wieder Blut geleckt.
Verwendete Quellen:
- TV-Übertragung
- Pressekonferenzen
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.