Sebastian Vettel und Ferrari sind kurz vor dem Formel-1-Saisonstart in Frühform. Der Hesse sieht sich für sein Titelprojekt "voll auf Kurs". Rätsel gibt noch Mercedes mit Champion Lewis Hamilton auf.
Mit Kennerblick stand Altmeister
"Wir sind im Grossen und Ganzen sehr stark", diktierte auch der Hesse selbst den Beobachtern auf dem Circuit de Catalunya in die Notizblöcke. Während Titelverteidiger
Vettels Teamkollege führt Feld an
Auch der Crash des 31-Jährigen am sechsten der acht Testtage am Mittwoch dämpfte die Hochstimmung im roten Lager nur unwesentlich. Zwar verlor Ferrari reichlich Zeit wegen der notwendigen Reparaturen am demolierten SF90, doch schon am Tag danach führte Vettels neuer Teamkollege
Toptalent Leclerc soll Vettel beim neuerlichen Angriff auf Hamilton und die Silberpfeile nicht nur unterstützen, sondern zugleich den internen Wettbewerb erhöhen und so den Deutschen zu Höchstleistungen treiben. "Dass er sehr schnell ist, brauche ich wohl nicht erwähnen. Sonst wäre er nicht hier", richtete Vettel aus und lobte die ersten Wochen der Zusammenarbeit mit dem neuen Kollegen.
Hamilton steht vor einem Rätsel
Eher nachdenkliche Töne kamen hingegen aus der Mercedes-Garage. Nach den ersten vier Testtagen baute der Serienweltmeister den neuen Silberpfeil noch einmal komplett um. "Realistischerweise sieht es so aus, dass der Ferrari eine halbe Sekunde vorne liegt", rechnete Teamchef Toto Wolff vor. Sorgen bereitet Mercedes der hohe Reifenverschleiss des neuen Autos, der über die Renndistanz zum Nachteil werden könnte.
Ferrari-Star Vettel zeigte sich erstaunt, wie deutlich verändert der Silberpfeil im Vergleich zum erfolgreichen Vorjahresmodell wirkt. Immerhin hatte Dauerrivale Hamilton auf dem Weg zum fünften Titel in der vergangenen Saison elf der 21 Rennen gewonnen. "Aber jeder wählt seinen eigenen Weg. Und erst in Melbourne geht es richtig los", sagte Vettel mit Blick auf den ersten Grand Prix am 17. März in Australien.
Formel 1: Viele Fragen offen
Erst dann wird sich das wahre Kräfteverhältnis erkennen lassen. Ist Ferrari diesmal wirklich das Mass der Dinge? Gehen die Ideen der Mercedes-Ingenieure tatsächlich nicht auf wie gewünscht? Und was ist eigentlich von Max Verstappen und Red Bull mit dem neuen Motorenpartner Honda zu erwarten? "Das verrate ich nicht", sagte der Niederländer in Barcelona. Tarnen, täuschen, abwiegeln - das übliche Geschäft bei Testfahrten. Aber der Ernstfall naht. © dpa
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