Die Formel 1 startet in die neue Saison. Am Sonntag ist Rennauftakt im australischen Melbourne. Doch wer ist Favorit und welcher Aussenseiter könnte überraschen? Auf diese Fahrer setzt die Redaktion.

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Kurz vor dem Start der Formel 1 in Melbourne zeigt sich: Die Favoriten scheinen die gleichen wie im letzten Jahr. Alles deutet auf einen Zweikampf zwischen Mercedes und Ferrari hin.

Die Scuderia holte bei den Wintertests fünf von acht Tagesbestzeiten. Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen scheinen aufgeholt zu haben. Die Silberpfeile waren dafür aber über die Distanz besser. Sie spulten in der Vorbereitungsphase ganze 6.000 Kilometer ab. Ferrari nur 4.000.

Damit sind Lewis Hamilton, Sebastian Vettel aber auch Nico Rosberg und Kimi Räikkönen heisse Anwärter auf den diesjährigen Thron.

Hinter der Spitze wird es eng: Red Bull und auch Williams sehen sich direkt dahinter - und könnten mit etwa "zwei Zehntel" Rückstand auf Ferrari in den Weltmeisterschaftskampf eingreifen. Bei Valtteri Bottas und Felipe Massa fiel der erste Eindruck des FW38 positiv aus.

Doch wer wird am Ende Weltmeister? Das sind die Favoriten der Redaktion:

Florian Ullmann: Ich glaube, dass Sebastian Vettel in diesem Jahr Weltmeister wird. Die Testfahrten in Barcelona haben gezeigt, dass Ferrari in Sachen Top-Speed deutlich gegenüber Mercedes aufgeholt hat.

Die letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig ein gutes Qualifying ist. Mercedes hat sicherlich noch Vorteile in Sachen Longruns, aber mit einem zuverlässigen Auto ist Vettel dieses Jahr in Schlagdistanz.

Die Änderungen im Reglement bezüglich der Reifen können Vettel in die Karten spielen. Lewis Hamilton ist ein Fahrer, der sehr aggressiv mit seinen Reifen umgeht, Vettel fährt deutlich sanfter.

Da die Fahrer jetzt aus drei verschiedenen Reifenmischungen wählen dürfen, könnte das auf den Highspeed-Strecken ein Vorteil für Vettel sein, weil Hamilton seine weichen Reifen schneller beschädigt.

Hamilton schwebt sicher noch auf der Erfolgswelle der vergangenen beiden Jahre. Aber Vettel wird in dieser Saison die Nase vorne haben.

Fabienne Rzitki: Mercedes hat definitiv neben Ferrari das beste Material. Klarer Favorit ist daher wieder Lewis Hamilton. Der Brite ist schnell, talentiert und behält in kritischen Situationen die Nerven - auch im teaminternen Duell.

Nico Rosberg will zwar im Fight mit Hamilton Zeichen setzen, er wird dem Weltmeister jedoch wenig Paroli bieten können. Die harten Fakten: Für Hamilton sprechen 34 Grand- Prix-Siege, Rosberg hat 14 eingefahren.

Im Kampf um die WM wird sich Ferrari als harter Gegner erweisen. Aber auch Red Bull und Williams können sicher ein Wörtchen mitreden. Sollte sich die Scuderia als zweiter Favorit erweisen, wird mein Lieblingsfahrer Kimi Räikkönen leider nur eine Nebenrolle spielen.

Denn die Vergangenheit hat gezeigt: Im Team Rot gibt es nur eine Nummer eins. Das war schon bei Michael Schumacher und Fernando Alonso so. Für Vettel sprechen 42 Siege und vier Titel. Räikkönen kommt auf 20 Siege und eine Weltmeisterschaft.

Die Daumen drücke ich aber Nico Hülkenberg. Er hat bereits viel von seinem grossartigen Talent gezeigt. 2014 wurde er WM-Neunter und dürfte in dieser Saison sicher mal aufs das Treppchen fahren.

Auch Daniel Ricciardo steht auf meiner persönlichen Liste ganz weit oben. Zwar verbirgt sich hinter dem TAG-Heuer-Motor seines Red Bull immer noch ein Renault, was eher Durchschnitt bedeutet, aber mit seinem Talent kann der Australier dies gut ausgleichen.

Gespannt bin ich auf die Performance von Neueinsteiger Pascal Wehrlein. Sicher wird er mit seinem Manor-Team nicht an der Spitze mitfahren. Super wäre aber, wenn er den Anschluss ans Mittelfeld schafft.

Vicky Marie Eichhorn: Mein Favorit ist ganz klar Kimi Räikkönen. Er ist ein super Fahrer und hat, obwohl er schon gefühlt ewig in der Formel 1 ist, nichts an Biss verloren. Sein Fahrstil ist super routiniert, und wenn eine Lücke nach vorne offen ist, dann greift er an.

Sollte das Auto in diesem Jahr halten, was es verspricht, dann wird er Sebastian Vettel zeigen, wer schneller ist. Er ist der Kaltschnäuzigste auf der Strecke und der Letzte, der bremst und liefert dadurch super Überholmanöver ab. Und er muss ein zweites Mal Weltmeister werden - wie einst sein Landsmann Mika Häkkinen.

Es wäre zudem sein erster Titel als Papa. Und by the way: Er sieht einfach von allen Fahrern am besten aus.

Thomas Porzner: Sebastian Vettel wird in dieser Saison Weltmeister, weil er nach zwei Jahren Titel-Pause wieder motiviert sein wird, mit Ferrari die Weltmeisterschaft zu holen. Jetzt als zweifacher Vater ist er bestimmt noch selbstbewusster und stärker.

Und er hat mit seinem Autonamen "Margherita" ein deutliches Zeichen seiner Leidenschaft für Italien gesetzt, so dass die Italiener noch mehr hinter ihm stehen werden. Das wird Vettel einen zusätzlichen Push geben.

Anna Franziska Fleischer: Sebastian Vettel! Der deutsche Formel 1-Fahrer hat bereits viermal hintereinander den Weltmeistertitel geholt; eine sehr gute Voraussetzung für die neue Saison.

Im vergangenen Jahr musste er sich bei Ferrari erst einmal eingewöhnen, deswegen hat es mit dem Titel da noch nicht geklappt. Jetzt ist Vettel bereit für den Titel und er wird, genau wie Michael Schumacher, in den nächsten Wochen und Monaten auf ein Sieger-Treppchen nach dem anderen fahren.

Die beiden haben nämlich viele Gemeinsamkeiten: Wie Schumi einst fährt Vettel für die Scuderia; der Heppenheimer hat wie sein grosses Vorbild einen unglaublichen Ehrgeiz. Da kann fast nichts schief gehen.

Unsere Prognose: Sebastian Vettel: 3; Lewis Hamilton: 1; Kimi Räikkönen: 1

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