- Erstmals in seiner Formel-1-Geschichte ist das Team Haas in einer Formel-1-Saison 2021 ohne jeden WM-Punkt geblieben.
- Und dies trotz der Verpflichtung eines grossen Namens: Michael Schumachers Sohn Mick feierte sein WM-Debüt. Er hatte und hat im Russen Nikita Mazepin einen herausfordernden Teamkollegen.
- Beide bekommen für 2022 ein komplett neues Auto hingestellt, das nach fahrerischen Qualitäten verlangt.
- Teamchef Günther Steiner zeigt sich im exklusiven Interview mit unserer Redaktion gespannt und voller Vorfreude, wünscht er sich doch intern einen fairen Zweikampf und für die Saison die Rückkehr ins Mittelfeld der Formel 1.
Erstmals in seiner Formel-1-Geschichte ist das Team Haas in einer Formel-1-Saison 2021 ohne jeden WM-Punkt geblieben.
Und dies trotz der Verpflichtung eines grossen Namens:
Teamchef Günther Steiner wünscht sich von den beiden Renntalenten mehr Disziplin in der kommenden Saison. Sie wird mit 23 Rennen die längste in der Formel-1-Geschichte sein.
Im Exklusiv-Interview mit unserer Redaktion spricht Steiner über seinen Optimismus, mit dem neuen Wagen ins Mittelfeld der Formel 1 zurückzukehren - und wie er das Duell zwischen Schumacher und Mazepin moderiert.
Herr Steiner, wie sicher sind Sie, dass der Haas des Jahres 2022 ein besseres Auto ist als der Haas des Jahres 2021?
Sicher bin ich mir über gar nichts. Aber es ist immer ein sehr cooler Augenblick, wenn ein neues Auto herauskommt, speziell unter diesen neuen Regularien. Ob das Auto gut oder schlecht ist, erfährt man immer erst später. Diese Autos sind hoch kompliziert, und jedes Jahr wird ein neues gebaut. Das zu schaffen, ist schon eine Herausforderung. Und dann muss man es als Team noch schaffen, dass das Auto gut ist, schnell ist. Das finden wir erst heraus, wenn wir uns mit den anderen Autos vergleichen können.
Bei den Testfahrten bekommt man zu 80 Prozent ein Bild davon, wo man steht. Man kann beim Testen ein wenig "tricksen", zum Beispiel mit anderen Benzinmengen im Auto fahren. Man kann im Motorenmanagement etwas machen, mit mehr oder weniger Leistung fahren. Du kommst so aber nie auf eine hundertprozentige Einschätzung, wie schnell das Auto ist. Du siehst jedoch, in welche Richtung es geht. Und es gibt Menschen, die sehen schon bei den Tests in Barcelona beispielsweise, wie das Auto in den Kurven liegt, ob es über- oder untersteuert.
Ich denke aber, dass wir mit unserem Auto im Mittelfeld der Formel 1 dabeisein sollten. Da haben wir ja vor der Saison 2021 auch geschafft. Ich bin vorsichtig optimistisch. Würde ich jetzt sagen: "Wir sind super!", dann würden Sie fragen: "Basierend auf was?" Dann würde ich Ihnen sagen: "Das weiss ich nicht." Denn ich habe keine Ahnung, was die anderen neun Teams gemacht haben.
Das Auto wird gerade in Italien zusammengebaut. Noch hat es keinen Motor, aber Mick war gestern dort, um seine erste Sitzprobe zu machen. Wir wissen: Wir können wieder angreifen. Wir sind dort zurück, wo wir schon waren, wir können entwickeln. Etwas machen, um besser zu werden. Das haben wir letztes Jahr absichtlich nicht gemacht. Wir haben keinen Sinn darin gesehen, viel Geld und Zeit auszugeben für die Entwicklung des Autos. Hätten wir die Zeit für das 21er-Auto verwendet, hätten wir sie nicht in die Entwicklung des 22er-Autos stecken können. Wir setzen alles auf die Karte 2022.
Sie sagen, Sie setzen alles auf eine Karte. Sie haben sich 2021 aus den beschriebenen Gründen zurückgehalten. Das aber erhöht für 2022 immens den Druck.
Der Druck ist in der Formel 1 immer da. Der geht auch an mir nicht komplett vorbei, das wäre ja Angeben. Man muss mit dem Druck umgehen, indem man sagt: "Ich tue das Bestmögliche. Und dann muss man sehen, ob ich gut genug bin." Und sollten wir im Jahr 2022 nicht gleich im Mittelfeld dabei sein, dann haben wir die Möglichkeit, weiterzuarbeiten und besser zu werden. Die Tests sind ja nicht das Ende der Saison. Es geht ja weiter. Und ich glaube an unsere Fahrer. Sie haben in der Saison 2021 viel gelernt. Sie werden dazu beitragen, dass wir besser werden. Wir haben die gleiche Möglichkeit wie 2016, als wir in die Formel 1 gekommen sind, wieder etwas aufzubauen. Und das ist das Schöne.
Wissen Sie etwas von einer ersten Reaktion Mick Schumachers zum neuen Auto anlässlich seiner Sitzprobe?
Ich habe mit Mick noch nicht gesprochen, aber er war öfters bei den Technikern in Maranello, wenn er im Simulator oder auch bei Ferrari war. Er hat sich immer angeschaut, was am neuen Auto gemacht wurde. Und ich glaube, Mick wird sich nicht nach einer Sitzanpassung eine Meinung über das Auto bilden. Er hat über die letzten sechs, acht Monate beobachtet, was da geht. Und er war immer positiv darüber gestimmt, was ihm die Techniker gesagt haben. Es ist immer das Beste, wenn er direkt mit den Technikern spricht.
Ist Mick in seiner Arbeitsweise genauso akribisch wie sein berühmter Vater Michael? Bringt er sich genauso ein?
Ich habe mit Michael nie gearbeitet, deswegen weiss ich es auch nur vom Hörensagen. Mick bringt sich für einen Fahrer sehr viel ein. Ob es genauso viel ist wie sein Vater, das kann ich nicht beurteilen. Aber Micks Interesse ist riesengross. Er ist in alles involviert. Er will alles wissen und viel lernen. Das ist super für einen jungen Mann. Er will nicht nur Rennen fahren, um berühmt zu sein, er möchte Rennen fahren, um erfolgreich zu sein.
Sie haben aber auch noch einen zweiten Fahrer, Nikita Mazepin. Der bekommt dasselbe Auto. Wem könnte es mehr liegen?
Das ist reine Spekulation. Das kann man noch nicht sagen. Ich glaube aber, die Autos werden durch das neue Reglement nicht einfach zu fahren sein. Denn es ist ein Ground-Effect-Auto. Die Autos werden sehr hart abgestimmt sein, weil du ja immer ganz weit unten sein musst, am Boden. Du darfst deswegen auch keine hydraulische Aufhängung mehr haben. Es ist alles mechanisch abgestimmt. Zurück zu den alten Zeiten. Das kennen die Jungs aus der Formel 2. Deswegen können sie damit umgehen. Wem das Auto aber besser liegen wird, das weiss ich noch nicht.
Das heisst aber, der Fahrer und dessen Erfahrung, Talent und Können kommen wieder mehr zum Tragen in der Formel 1.
Am Anfang bestimmt, denn du fängst ja wieder ein neues Kapitel an: mit dem Ground Effect und der mechanischen Aufhängung. Und die 18-Zoll-Räder reagieren auch ganz anders als die alten. Wer sich schneller anpasst und das Auto schneller versteht, bringt das Team weiter. Ich hoffe, dass unsere beiden Jungs gut sind und uns in die richtige Richtung bringen.
Sie sind schon oft nach dem internen Ranking befragt worden und haben darauf geantwortet, dass es keine Nummer eins unter den Fahrern in Ihrem Team gibt. Es ist weiter ein offener Zweikampf. Der kann aber - wie in der Vorsaison geschehen - über die Grenzen hinausgehen. Haben Sie für 2022 klare Regeln aufgestellt?
Die Konflikte hat es in der ersten Hälfte der Saison gegeben, mehr als in der zweiten. Ich kann aber nicht immer sagen, was sie machen müssen. Denn dann reguliere ich ja deren Geschwindigkeit. Ich habe beiden versucht, zu erklären, dass keiner davon einen Vorteil hat, wenn man sich gegenseitig abschiesst. Am Ende geht es um das Team, denn die Fahrer sind ja Teil des Teams. Das Team steht über den Fahrern. Und irgendwann werden sich die Jungs bewusst: "Eigentlich hat der alte Mann recht. Wenn wir uns abschiessen, ist das Einzige, was wir nicht tun, Rennen zu fahren und Punkte zu holen - und Runden zu fahren, um zu lernen. Deswegen müssen wir uns einigen, dass das Rennfahren ein Geben und Nehmen ist, wie das ganze Leben."
Unsere Fahrer haben sich geeinigt. Es kann unter Teamkollegen passieren, dass es einen Unfall gibt. Aber es kann nicht sein, dass man immer darauf aus ist, dem Teamkollegen zu beweisen: "Ich bin schneller." Es hängt ja auch davon ab, wie man fährt: ob man den Reifen schont oder probiert, voll auf Attacke zu fahren. Man muss sich gegenseitig ein bisschen kennenlernen, um zu sehen, was der andere macht. Wenn ich weiss, dass der Reifen des anderen dessen Fahrweise sowieso nicht aushält, dann würde ich meinen Teamkollegen vorbeilassen, weil ich ihn am Ende des Rennens sowieso wieder einhole, weil seine Reifen am Ende sind. Ein lernender Fahrer lernt, mit dem Auto richtig umzugehen. Das ist einfach die Erfahrung. Und Erfahrung kommt nur über Zeit. Diese Zeit muss man sich geben. Wenn man jung ist, glaubt man, die Erfahrung könne man mit dem Trichter einnehmen.
Wie geht es Ihnen als Teamchef am Kommandostand, wenn Sie auf den Monitor schauen und sehen, dass Schumacher und Mazepin auf der Strecke direkt beieinander sind. Geht da nicht Ihr Puls hoch?
Mein Puls geht nicht mehr hoch, aber ich frage mich: "Wann kracht es? Jetzt sind wir schon wieder da ..." Weil wir letztes Jahr immer am Ende des Feldes waren, waren die beiden auch immer beisammen. Hoffentlich ändert sich das mit dem besseren Auto. Dann kämpfst du nicht immer nur mit deinem Teamkollegen, sondern du kämpfst mit deinem Gegner. Und damit habe ich kein Problem. Mit dem musst du kämpfen. Da sind Punkte drin. Du musst natürlich aufpassen, dass du dem Gegner nicht reinfährst. Aber du musst auch das Kämpfen lernen.
Wenn du im Mittelfeld fährst, fährst du nicht immer direkt gegen den Teamkollegen. Obwohl wir auch mit Romain (Grosjean, Anmerk. d. Red.) und Kevin (Magnussen, Anmerk. d. Red.) es oft hatten, dass sie nebeneinander waren. Denn sie waren ungefähr gleich schnell, und sie waren immer in der Nähe voneinander. Einerseits ist das schön. Denn du hast zwei Fahrer, die auf demselben Niveau sind. Auf der anderen Seite ist immer das Risiko da, dass sie sich gegenseitig ins Auto fahren können. Das aber gehört zum Rennsport dazu. Logischwerweise aber ärgere ich mich, wenn sich Teamkollegen ins Auto fahren. Denn niemand hat etwas davon. Niemand.
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Wem Ihrer beiden Fahrer trauen Sie eher zu, dass er sich 2022 Richtung Mittelfeld absetzt? Schumacher oder Mazepin?
Das kann ich noch nicht sagen. Ich weiss noch nicht, wer mit dem neuen Auto besser umgehen kann. Das werden wir nach den ersten drei Rennen sehen.
Müssen Sie dann aber nicht vielleicht im Laufe der Saison das Ranking bei den Fahrern ändern und denjenigen pushen, der in der WM-Wertung weiter vorne liegt?
Es ergibt sich normalerweise immer eine solche Strategie aus den Ergebnissen des Qualifyings. Wer sich weiter vorne qualifiziert hat, hat immer einen Vorteil. Das ist normal. Und wer im Rennen die bessere Position hat, wird immer die bessere Strategie bekommen, wenn es verschiedene gibt. Es wird sich bei uns aber nicht ergeben, dass wir vor dem Qualifying sagen: "Du bist die Nummer eins, und Du bist die Nummer zwei."
Wenn sich Ihr Team jetzt vom Ende des Feldes lösen und nach vorne arbeiten soll: Welche Teams haben Sie vor, anzugreifen?
Das ist egal, denn ich weiss auch noch nicht, wer wie gut gearbeitet hat im Winter.
Es wird mit 23 Rennen die längste Saison in der Geschichte der Formel 1. Mit welchem Gefühl blicken Sie darauf? Stichwort: Kosten, Stichwort: Logistik, Stichwort: Menschen, die irgendwann auch eine Pause brauchen.
Die Saison wird eine Herausforderung, und sie wird leichter, wenn du ein wettbewerbsfähiges Auto hast. Das ist ein grosser Unterschied, was das Arbeiten angeht. Dann musst du nur schauen, dass sich jemand in seinem Enthusiasmus nicht übernimmt. Wir schauen bei uns, dass Menschen zu Hause bleiben, wenn sie nicht beim Rennen im Einsatz sind. Das haben wir schon letztes Jahr angefangen, denn auch da war die Saison schon lang (22 Rennen, Anmerk. d. Red.).
Zum Glück geht die Saison - zumindest ist es nicht geplant - bis in den Dezember hinein. Dann haben die Jungs ein paar Wochen zum Ausruhen. Letztes Jahr erst eine Woche vor Weihnachten aufzuhören, war schon hart. Und wir fangen ja an Weihnachten schon an, für das Jahr 2022 zu arbeiten. Aber Corona ist ja noch nicht vorbei.
Wir haben zwei sogenannte "Triple-Header", also drei Rennen am Stück. Einer davon ist in Europa, dann kommen die Jungs wenigstens für ein paar Tage nach Hause. Motivierte Leute halten die Saison durch. Ein wettbewerbsfähiges Auto zu haben, ist der beste Motivator für alles.
Es gab zu Beginn des Jahres einen Bericht eines nicht namentlich genannten Mechanikers, der erzählte, wie es mitunter in der Boxengasse zugeht. Von Alkohol und Tabletten war wegen der Arbeitsbelastung die Rede. Ist das in Ihrem Team ein Thema?
Aus Frust glaube ich nicht. Wenn die Jungs mal im Rahmen eines Triple-Headers einen freien Tag haben und ein bisschen relaxt sind, ist das etwas anderes. Ich wüsste nicht, dass in unserem Team jemand aus Frust trinkt. Dann arbeitest du auch nicht mehr gut. Und von Tabletten-Missbrauch wüsste ich auch nichts. Die Jungs werden auch nicht zu mir kommen, wenn sie es machen. Aber ich sehe ja die Leute und sehe, wie sie arbeiten. Und deswegen glaube ich nicht daran. Man muss natürlich schauen, in welchem mentalen Zustand die Mannschaft ist. Aber von uns wüsste ich nicht, dass so etwas passiert ist.
Ein anderes grosses Thema ist und bleibt Corona. In der Formel 1 gilt in der Saison 2022 eine allgemeine Impfpflicht. Haben Sie in dieser Hinsicht ein Problem in Ihrem Team?
Ich wüsste von niemandem. Aber ich kann die Jungs auch nur fragen, ob sie reisen können. Und das kann jeder. Ich darf sie aus Gründen des Datenschutzes nicht fragen: "Bist Du geimpft?" Wir hatten letztes Jahr in der Mannschaft einen Corona-Fall. Der hat aber dann eingesehen, dass es besser ist, sich impfen zu lassen.
Wie sehen Sie persönlich die Impf-Diskussion?
Ich habe die Impfung machen lassen, sobald ich konnte. Das gilt auch für meine Booster-Impfung. Das war schon im September. Ich bin fürs Impfen. Ich glaube an die Medizin. Ich bin ein Befürworter der Impfung. Ich sage zu allen Leuten: Das Beste ist, sich impfen zu lassen. Leute, die ich kenne und die trotzdem das Virus bekommen haben, hatten sehr schwache Symptome. Ich kenne aber auch Leute, die nicht geimpft waren, und die hatten starke Symptome. Ich fordere alle Leute auf: "Lasst Euch impfen!" Ich kenne noch niemanden, dem es geschadet hat.
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Nochmal zurück zum Sportlichen. Abseits der Ambitionen des Teams Haas. Es hat im vergangenen Jahr bis zum Schluss, bis in die letzte Kurve einen Kampf um den WM-Titel gegeben. Max Verstappen hat Lewis Hamiltons Herrschaft vorerst beendet. Womit rechnen Sie für 2022?
Der Kampf zwischen Red Bull und Mercedes wird weitergehen. Mercedes hat George Russell geholt. Der ist auch nicht langsam unterwegs. Bei Sergio Perez weiss man auch, dass er es kann. Er hat auch letztes Jahr Rennen gewonnen und wird viel gelernt haben. Er kennt jetzt den Red Bull und das Team. Der WM-Kampf bleibt spannend, und ich hoffe, dass Ferrari mitmischen kann. Wenn deren Auto gut ist, hilft uns das auch. Wenn deren Motor gut ist, ist auch unser Motor gut. Ich sage das aus Eigennutz und auch für eine spannende Meisterschaft. Es wäre schön, einen Dreikampf zu haben.
Apropos Ferrari. Mick Schumacher gehört dort schon lange zum Nachwuchsförderprogramm. Wann wird Ferrari auf ihn zugreifen?
Der erste Schritt dazu ist gemacht. Er wird als Ersatzfahrer eingesetzt, sollte das notwendig werden. Bei zwölf Rennen ist er dafür vorgesehen. Ich kenne aber den genauen Plan von Ferrari nicht. Da binden sie mich nicht ein, und da brauche ich auch nicht eingebunden sein.
Ferraris Plan aber wirkt sich auch auf Ihre Planungen aus.
Absolut, aber ich kann das nicht so sehr beeinflussen. Deshalb mache ich mir keine grossen Gedanken darüber. Das muss Ferrari sehen. Wenn ich mir darüber Gedanken mache, greife ich sofort in deren Politik ein. Und das möchte ich nicht. Ferrari ist ein guter Partner von uns. Sie werden mit ihren Plänen zu mir kommen, wenn sie dazu bereit sind. Dann werden wir darüber sprechen. Und dass es Einfluss auf uns hat: Damit muss man leben. Das ist so, wenn man junge Fahrer für ein grosses Team entwickelt. Dann darf man nicht enttäuscht sein, wenn der Fahrer weggeht.
Haben Sie einen Ersatzfahrer im Auge, wenn Ferrari während der Saison auf sie zukommt und sagt: "Wir brauchen jetzt Mick."?
Pietro Fittipaldi ist unser Ersatzfahrer, dafür haben wir Pietro. Sollte er nicht verfügbar sein, müssen wir uns umsehen. Der Plan ist aber, dass Pietro dann für uns fährt.
Sie blicken selbst auf 20 Jahre in der Formel 1 zurück. Gefällt Ihnen persönlich die Formel 1, so wie sie derzeit ist? Oder müsste sich noch mehr in der Richtung tun, dass der Fahrer wieder die Hauptrolle spielt - und nicht das Auto?
Mit der Entwicklung der Formel 1 bin ich - hauptsächlich in den letzten fünf Jahren - sehr zufrieden. Der Einfluss der Fahrer wird mit diesen Autos wieder grösser. Das wird sich nach drei oder vier Jahren wieder ändern, wenn die Autos ausentwickelt sind, wenn die Ingenieure jedes kleine Detail verbessert haben.
Vor allem aber haben auch die jungen Leute wieder Interesse an der Formel 1. Eine Zeit lang ging das Durchschnittsalter der Formel-1-Fans nach oben. Jetzt geht es wieder nach unten. Es gibt wenige Sportarten, in denen es so ist. Das Wichtigste für jede Sportart ist, dass die Zuschauer und Fans interessiert sind. Wir müssen den Fans etwas bieten. Wir können lange für unseren Spass haben, doch der hört irgendwann auf. Wenn niemand interessiert ist, können wir uns nicht finanzieren. Und dann ergibt es auch keinen Sinn, einfach gegeneinander zu fahren. Aber Liberty macht das als Besitzer gut.
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