2020 wird keines der Formel-1-Rennen in Deutschland stattfinden. Das geht aus dem veröffentlichten vorläufigen Saisonkalender hervor. Ein herber Rückschlag für die Auto-Nation.

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Mit dem Aus für den Grossen Preis auf dem Hockenheimring ist der Totalschaden für Deutschland im Rekordjahr der Formel 1 perfekt. Trotz erstmals 22 Rennen wird 2020 kein deutscher Grand Prix mehr stattfinden, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten vorläufigen Saisonkalender der Motorsport-Königsklasse hervorgeht.

Während Ex-Weltmeister Sebastian Vettel und Co. auch auf neue Märkte wie Vietnam drängen und in die Niederlande zurückkehren, bleibt Deutschland wie zuletzt 2017 aussen vor.

Starten soll die Saison traditionell in Australien (15. März 2020), das Finale steigt am 29. November in Abu Dhabi. Der Weltrat des Automobil-Weltverbandes FIA muss den Kalender noch final absegnen, dies gilt allerdings als Formalie.

Der Plan habe "einstimmig die Unterstützung von der FIA und allen Teams", sagte Formel-1-Geschäftsführer Chase Carey in der Mitteilung vor dem Beginn der zweiten Saisonhälfte.

Aus für Hockenheimring war abzusehen

Die Betreiber des Hockenheimrings hatten das Formel-1-Aus für 2020 erwartet. "Wenn es so kommen sollte, würde es uns nicht überraschen" oder "wahnsinnig schockieren", hatte der designierte Ring-Geschäftsführer Jorn Teske dem SID am Mittwoch gesagt.

Die Strecken müssen jährlich Millionensummen an die Formel 1 zahlen, um ein Rennen ausrichten zu dürfen. Das wurde in Zeiten sinkenden Zuschauerinteresses nicht nur für Hockenheim zum Problem.

So steht der Nürburgring bereits seit einiger Zeit nicht mehr als Alternative zur Verfügung und auch der Grand Prix in diesem Jahr kam erst recht kurzfristig zustande, weil Mercedes als Titelsponsor einsprang.

Betreiber weiterhin gesprächsbereit

Teske hofft, dass die Abstinenz von Hockenheim nicht von Dauer sein wird. "Wir wollen die Formel 1 in Deutschland weiter stattfinden lassen und werden weiter die Gespräche suchen", sagte er.

Aber auch unter ihm gilt: "Wir werden keinen Grand Prix mehr durchführen, bei dem wir das wirtschaftliche Risiko tragen." Alles, was den Betreibern der Strecke in Nordbaden aktuell bleibt, ist die minimale Hoffnung, vielleicht noch als Ersatzausrichter nachzurücken.

"Sollte es bei anderen Rennstrecken Schwierigkeiten geben, wären wir für 2020 gesprächsbereit", sagte Jochen Nerpel, der neben Jorn Teske die Geschäfte auf dem Traditionskurs führen wird, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.

Kein Heimspiel für Weltmeister Vettel

An diesem Wochenende wird der Grosse Preis von Belgien auf dem Traditionskurs in Spa-Francorchamps ausgefahren. Rennen wie in den Ardennen sollen erhalten werden, gleichzeitig sei es aber wichtig, auch in neue Regionen vorzudringen, sagte Formel-1-Geschäftsführer Carey: "Das bestätigt unsere Langzeitstrategie."

Während die Auto-Nation Deutschland leer ausgeht, wird nach einer späten Einigung wieder in Spanien und auch Mexiko-City gefahren. Der viermalige Weltmeister Vettel muss so in seinem letzten Vertragsjahr bei Ferrari ohne Heimspiel auskommen. (dpa/afp/thp)

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