- Nach zwei Saisonrennen ist klar: Mercedes ist nicht gut genug, um ganz vorne mitzufahren.
- Teamchef Toto Wolff schlägt Alarm und betont, man habe überall Defizite im Moment.
- So schnell lassen sich die Probleme allerdings nicht lösen.
Die Frage liess tief blicken, denn sie spiegelte die Gefühlswelt von
"Wir liegen weit zurück. Wir brauchen mehr Grip, wir brauchen mehr Motorleistung. Wir hinken beim Speed auf den Geraden hinterher, aber das hat nicht nur einen Grund, wir müssen uns um verschiedene Belange kümmern", sagte Hamilton. Und verdeutlichte damit, wie gross der Berg an aktuellen Problemen ist.
Mercedes aktuell im Niemandsland der Formel 1
Fakt ist: Mercedes ist im Niemandsland der Formel 1 unterwegs. Zu schwach für den Kampf mit den beiden Topteams Red Bull Racing und Ferrari, aber im Normalfall auch zu stark für die weiteren Verfolger. Hamiltons Teamkollege George Russell holte in Saudi-Arabien das Maximum heraus, und das ist Platz fünf. Er hatte aber mehr als 30 Sekunden Rückstand auf Sieger Max Verstappen. "Momentan machen wir Babyschritte, also müssen wir ein paar grosse Sprünge machen", forderte Russell: "Es ist ein schmaler Grat, das Auto ins richtige Fenster zu bekommen."
Ein grosses Problem: Der Motor ist nicht mehr der stärkste im Feld. Früher konnte Mercedes die Leistung aufdrehen, konnte so Defizite ausgleichen, wenn es eng wurde. "Das ist in diesem Jahr nicht mehr so, weil sie mit dem E10-Anteil auf der Verbrennungsmotorseite nicht so richtig ans Limit gehen können", schrieb Ex-Formel-1-Pilot
"Zählen wir in irgendeinem Bereich zu den Top-Teams? Ich glaube nicht", stellte Teamchef Toto Wolff klar: "Wir müssen uns allesamt am Schopf packen und uns mit all unserer Kraft aus dem Schlamassel rausziehen". Der Rückstand sei aber zu gross, um in den nächsten Rennen einfach dabei zu sein und das kommende Rennen am Sonntag in Melbourne werde kein Zuckerschlecken, betonte Wolff: "Das muss man einfach realistisch so sagen. Aber es sind 23 Rennen, davon sind zwei gefahren." Aufgeben gilt daher nicht. Oder wie Wolff es sagt: "Aufgegeben wird nur ein Brief!"
Hamilton und Russell: So viele Punkte wie möglich mitnehmen
Bedeutet, dass Mercedes im Vergleich zu den Titeljahren eine neue Taktik verfolgen muss: So viele Punkte mitnehmen wie möglich, um in ein paar Rennen in einer Position zu sein, in der man nicht total den Anschluss verloren hat. In der Hoffnung, dass man dann wieder komplett konkurrenzfähig ist. "Die Saison ist noch unglaublich lang und wir dürfen nicht in die Falle tappen, dass wir aufgrund der jetzigen Performance einschätzen, wie wir in der Mitte der Saison oder Ende der Saison ausschauen werden", so Wolff.
Es gibt aber auch etwas Positives, denn das Niemandsland ist auch eine Art Luxus. "Die vorne sind zu weit weg, auf die hinten haben wir zumindest im Rennen noch einen deutlichen Vorsprung", so Wolff. So kann Mercedes auch ein wenig experimentieren. Denn die Marschroute ist klar: "Wir müssen Performance finden."
Schwere Zeiten
Schumacher geht davon aus, dass Hamilton und Russell erst einmal um die goldene Ananas fahren werden. "Ich persönlich sehe wenig Hoffnung, dass Mercedes noch in den WM-Kampf eingreifen wird. Ich glaube, dass sie erst einmal eine schwere Zeit vor sich haben als Team", sagte er. Und zum Alltag wird dann auch schon mal ein mickriger Punkt für Platz zehn gehören.
Verwendete Quellen:
- Sky Sport: Schumacher: "Mercedes wird nicht mehr in WM-Kampf eingreifen"
- Pressekonferenzen, TV-Übertragung
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