• In Austin hatten der Pay-TV-Sender Sky und Norbert Vettel die spontane Idee zu einem Live-Einsatz.
  • Also kommentierte der Vater von Sebastian Vettel das dritte freie Training mit.
  • Das Feedback ist "trotz" des hessischen Akzents positiv, weitere Einsätze sind nicht ausgeschlossen.

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Sebastian Vettel musste lachen, als er davon hörte, was sein Vater gemacht hat. "Habt ihr etwas verstanden?", scherzte der viermalige Weltmeister bei Sky. Denn sein Papa war beim 19. Saisonrennen der Formel 1 in Austin als Co-Kommentator für den Pay-TV-Sender im Einsatz, bereicherte die Übertragung des dritten freien Trainings vor allem mit seinem hessischen Akzent, den Vettel Senior natürlich nicht ablegte.

Zum Glück, denn das rundete seinen Gastauftritt erst so richtig ab. "Es hat Spass gemacht, aber vielleicht muss man Untertitel machen", sagte Norbert Vettel. "Ich fand es toll, dass die Leute es cool gefunden haben und ich hoffe, dass ich nicht so viel Käs geschwätzt habe." Hat er nicht.

Stattdessen unterhielt er die Zuschauer mit Fachwissen, Sprüchen, Anekdoten. Und Weisheiten. Er sei bei seinem Sohn selbst Mechaniker gewesen, "und für mich kochen alle nur mit Wasser, und das ist auch nicht heisser, sondern teurer", sagte Vettel. Daneben sprach er auch über die deutsche Motorsport-Zukunft, verriet dabei, dass er mit Sebastian mit 5.000 Mark angefangen hat, Kart zu fahren.

Düstere Motorsport-Zukunft

Vor allem aus finanzieller Sicht ist es heute eine komplett andere Welt, da sind schnell 100.000 Euro zusammen, wenn man im Kartsport mit konkurrenzfähigem Material ausgestattet sein möchte. "Vielleicht gibt es jemanden, der jetzt sagt: 'Ok, ich will mit meinem Kind Kart anfangen.' Wenn die die ersten Zahlen hören, sind die schon weg", so Vettel. Auch deshalb sieht die deutsche Motorsport-Zukunft düster aus, denn hinter Mick Schumacher steht kaum jemand in den Startlöchern.

Micks Cousin David fuhr 2021 in der Formel 3, musste aber in diesem Jahr aus finanziellen Gründen in die DTM ausweichen und ein Jahr Pause vom Formelsport machen. "Es wäre schade, wenn wir jetzt nächstes Jahr oder in naher Zukunft keinen deutschen Fahrer mehr hätten, denn ich sehe im Moment niemanden, der die nächsten zehn Jahre hochkommt", sagte Vettel.

"Manchmal könnte man in den Stuhl beissen"

Die düstere Lage ist auch bedingt durch den Rücktritt seines Sohnes. Wie es der Zufall so wollte, lieferte Sebastian Vettel in Austin ein irres Rennen ab, mit einem sehenswerten Zweikampf mit Kevin Magnussen in der letzten Runde. Vettel wurde zum Fahrer des Tages gewählt, jubelte nach der Zieldurchfahrt ausgelassen über seinen siebten Platz.

Das sind Momente, in denen man als Vettel-Fan noch mehr bedauert, dass der 35-Jährige nach dem Ende der Saison nicht mehr dabei ist. Papa Norbert, der während des Rennens in der Aston-Martin-Garage mitfieberte ("Manchmal könnte man in den Stuhl beissen"), kann sich eine Formel 1 ohne seinen Sohn "auch noch nicht vorstellen. Wenn es nur um das Fahren geht, würde er das noch Jahre machen.

Aber der Stress drumherum ist extrem", sagte Norbert Vettel. Wie geht es für seinen Sohn weiter? "Zuschauen kann er nicht, glaube ich. Mal abwarten, was er macht." Vielleicht kommentiert er ja zusammen mit seinem Vater die Formel 1? Sebastian Vettel musste bei dem Vorschlag erneut lachen. "Das ist vielleicht eher etwas für ihn als für mich."

Fakt ist: Nicht nur die Formel-1-Fans waren begeistert über den Auftritt von Vettel Senior, auch bei Sky ist man froh über die spontane Verpflichtung. Papa Vettel hatte in einem Gespräch mit Reporterin Sandra Baumgartner in Austin durchblicken lassen, dass er das gerne mal machen würde.

Zwei Tage später sass er mit Kommentator Sascha Roos in der Sprecherkabine. "Es war grossartig", sagte Roos. "Ich hatte Spass bei den Anekdoten, dazu kommt die Leidenschaft und wie er den Motorsport sieht. Es wäre schön, wenn es mehr Norbert Vettels geben würde."

Aus dem Nähkästchen plaudern

Mehr Norbert Vettel gibt es möglicherweise tatsächlich 2023 bei Sky. Auch Vettel kann sich weitere Einsätze vorstellen. Zu ganz konkreten Bedingungen übrigens. "Wenn sie mir den Flug, das Hotel und den Mietwagen bezahlen – für den Rest will ich nichts", sagte Vettel.

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Experte Ralf Schumacher würde sich über den Team-Zuwachs freuen und auch über die "Sachen aus dem Nähkästchen, die haben wir noch gar nicht gehört. Und nächstes Jahr ist der Sebastian nicht mehr da, da kann er dann in der Hinsicht noch mehr Gas geben". Die Fans wird es sicher freuen, wenn zumindest ein Vettel in der Formel 1 bleibt.

Verwendete Quelle:

  • TV-Übertragung Sky
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