Der frühere Formel-1-Pilot Timo Glock ist voll des Lobes über die Art und Weise, wie Mick Schumacher mit dem Druck des berühmten Nachnamens umgeht. Er glaubt, dass die Karriere des 24-Jährigen in der Formel 1 anders verlaufen wäre, wenn bei Haas die richtigen Leute gewesen wären.

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Der 29. Dezember 2013 hat das Leben von Michael Schumacher für immer verändert. Seit dem tragischen Skiunfall ist bei den Schumachers vieles nicht mehr wie vorher. Die Familie gibt zum Gesundheitszustand des Formel-1-Rekordchampions nur wenig preis, doch in der Netflix-Doku "Schumacher" hat zum Beispiel Ehefrau Corinna ("Michael ist ja da, anders, aber er ist da") eindrücklich erklärt, wie sich die Situation darstellt. Man kann trotzdem nur erahnen, wie die Zeit rund um den 29. Dezember für die Familie sein muss.

"Jedes Jahr, wenn sich dieses Datum jährt, wird jeder daran erinnert und denkt darüber nach, was wäre, wenn die Dinge anders und positiver verlaufen wären. So ist das Leben, aber es ist schwer zu akzeptieren, weil er eine solche Legende für den Sport ist, und für die Familie ist es sicher keine leichte Zeit", sagte der frühere Formel-1-Pilot Timo Glock im Interview mit "MegaDice.com".

Ratschläge für Mick Schumacher

Er steht "immer noch in sehr gutem Kontakt" zur Familie, will sich an Spekulationen über Schumachers Gesundheitszustand aber nicht beteiligen. Glock versteht sich mit Mick Schumacher sehr gut, er hat den Sohn von Michael während dessen Rennfahrer-Karriere immer wieder mit Ratschlägen versorgt. Auch in diesem Jahr, in dem Mick Schumacher nach zwei Jahren als Stammfahrer bei Haas nur noch Ersatzmann bei Mercedes war.

Denn Mick Schumacher stand vor der Frage, wie sein Plan B aussehen soll, nachdem er auch für 2024 keinen Platz in der Startaufstellung ergattern konnte. "Ich habe ihn während der Saison oft bei Grand-Prix-Wochenenden getroffen, um über seine Zukunft zu sprechen, und er hat mich gefragt, was ich ihm empfehlen würde", sagte Glock.

Schumacher entschied sich für ein weiteres Jahr bei Mercedes, ausserdem wird er mit Alpine in der Langstrecken-WM und bei den 24 Stunden von Le Mans fahren. Immer mit dem Ziel, mittelfristig noch einmal eine Chance in der Motorsport-Königsklasse zu bekommen. Auch wenn es ein Sportwagen ist, mit dem er 2024 Rennen bestreiten wird, und damit etwas völlig anderes als ein Formel-1-Renner.

Der Druck wird nicht geringer

Gleichzeitig wird der Druck mit dem berühmten Nachnamen nicht geringer. Mick Schumacher kennt das seit einer halben Ewigkeit, und er hat immer betont, dass er damit gut umgehen kann. Trotzdem glaubt Glock, dass man als Aussenstehender nur schwer nachvollziehen kann, wie sich das für einen jungen Mann anfühlt. "Wenn man bedenkt, was Mick durch den Unfall seines Vaters durchgemacht hat, lastet der Druck drei- oder viermal so stark auf seinen Schultern. Den Nachnamen Schumacher zu tragen - wir können uns nicht vorstellen, wie schwer es für ihn gewesen sein muss", sagte Glock.

Mick Schumachers Umgang mit dem Druck bezeichnete Glock als "hervorragend. Die Last auf seinen Schultern war sehr gross, und er hat es trotzdem geschafft, in der Formel 1 zu bestehen". Er hoffe, dass er die Chance bekomme, sein wahres Talent zu zeigen, betonte Glock, der sich einen Seitenhieb in Richtung Ex-Team Haas nicht verkneifen konnte. Denn sein Können habe Schumacher "unter den Umständen, die er beim Haas-Team hatte", nicht zeigen können.

"Meiner Meinung nach hat Günther Steiner (Teamchef, Anm.d.Red.) seinen Job nicht richtig gemacht, um einen jungen Fahrer zu unterstützen, der mit einem solchen Druck auf den Schultern kommt", sagte Glock. Er glaubt, dass es für Schumacher anders gelaufen wäre mit den richtigen Leuten bei Haas: "Das hätte einen grossen Unterschied für ihn gemacht."

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Auch Michaels Fehlen macht sich bemerkbar

Mit der Meinung steht Glock übrigens nicht alleine da. Schumacher sei "in den falschen Händen" gewesen, kritisierte der frühere Formel-1-Chefpromoter Bernie Ecclestone im Interview bei der RTL-Mediengruppe. Er meint damit aber auch Ferrari, wo Schumacher zur Nachwuchsakademie gehörte. "Bei Red Bull wäre er zum Beispiel besser verstanden worden, da hätte man ihm geholfen und ihn nach oben geführt", sagte der 93-Jährige.

Für Glock ist klar, dass sich auch das Fehlen von Papa Michael ausgewirkt hat: "Nach F3 und F2 ging er blind in die F1. Das wäre die Zeit gewesen, in der Michael, sein Vater, ihn hätte unterstützen können, die richtigen Tipps gehabt hätte und ihm in guten wie in schlechten Situationen zur Seite gestanden hätte", so Glock. Doch der 29. Dezember 2013 hat auch Mick Schumachers Leben für immer verändert.

Verwendete Quellen:

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