• Die Formel 1 kehrt am Wochenende aus der Sommerpause zurück.
  • Für Mick Schumacher geht es in den kommenden Wochen um seine Formel-1-Karriere.
  • Haas ist weiterhin eine Option, Alpine auch, theoretisch sogar ein Aus.

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In Zeiten der sportlichen Ungewissheit reichen Kleinigkeiten, um Spekulationen anzuheizen. Bei Mick Schumacher sowieso, denn die Zukunft des 23-Jährigen in der Formel 1 ist weiter offen. Daher wurde die Tatsache, dass er seit letzter Woche Alpine-CEO Laurent Rossi auf Instagram folgt, als Zeichen gedeutet, dass er möglicherweise vor einem Wechsel zu den Franzosen steht. Ein bisschen dünn für einen Beleg, doch Gerüchte wurden in der Motorsport-Königsklasse schon mit deutlich weniger Inhalt rausgehauen.

"Da würde ich jetzt nicht so viel reininterpretieren", sagte Sky-Experte Timo Glock. Aber, so der Deutsche: "Vielleicht ist es ein kleines Indiz dafür, dass man in Verhandlungen steht oder Gespräche führt." Schumacher selbst lässt sich nicht in die Karten schauen, doch die Situation ist nicht einfach. Haas lässt ihn zappeln, Teamchef Günther Steiner hat zuletzt den Druck etwas erhöht, indem er ankündigte, erst rund um Monza (11. September) über einen neuen Vertrag sprechen zu wollen. Ausserdem erklärte er auf die Frage, was er von Schumacher erwarte: "Mehr Punkte."

Giovinazzi-Deal ein Wink?

In dieser Woche wurde zudem der frühere Alfa-Romeo-Pilot Antonio Giovinazzi als Fahrer für die ersten Trainings in Italien und den USA verkündet – ein Wink für die Zukunft? "Jeder Kilometer, den ein Fahrer nicht bekommt, der hilft ihm nicht am Rennwochenende", kritisiert der frühere Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Wenn ich auf der einen Seite sage, ich erwarte mehr Punkte, dann muss ein Fahrer auch sagen können, ich erwarte mehr Übung", so Haug.

Als zweite Option neben Haas wurde aber schon vor dem Schumacher-Follow Alpine gehandelt, dort wird sich Fernando Alonso nach dem Saisonende in Richtung Aston Martin verabschieden. Ohne Frage wäre Alpine aus sportlicher Sicht im Vergleich zu Haas die weitaus bessere Variante, Alonso und sein Teamkollege Esteban Ocon – übrigens ein guter Kumpel von Schumacher – sind im Moment die vierte Kraft im Feld.

Doch klar: Theoretisch steht auch weiterhin ein Aus als Möglichkeit im Raum. Einfach ist das alles sicher nicht. Die Ungewissheit, das Pokern, die Spielchen können einen Fahrer "in gewisser Art und Weise beeinflussen", weiss Glock. "Es zeigt aber auch, wie stark ein Fahrer mental ist. Und man hat in letzter Zeit auch gesehen, dass Mick da sehr gut aufgestellt ist."

Schumacher: "Ich weiss, wozu ich in der Lage bin"

Denn der Kopf spielt in der Formel 1 immer eine grosse Rolle. Schumacher weiss das, natürlich durch seinen Vater, aber auch durch die eigenen Erfahrungen. Der 23-Jährige hat früh lernen müssen, was Druck bedeutet. Deshalb wird er die aktuelle Situation annehmen, auch wenn sie kompliziert ist. Wie die bisherige Saison auch schon, und auch da hat er sich nach einem schwierigen Start herausgekämpft.

"Ich wusste, dass ich etwas unternehmen muss, um meine Performance zu verbessern", sagte Schumacher bei "Autosport" und erklärte den Ansatz, wie er in die Erfolgsspur fand und seine ersten Punkte holte. "Ich musste über alles nachdenken, was passiert war – und auch darüber, warum ich hier in der Formel 1 bin", so Schumacher. Ein grosser Teil sei, dass er den Sport liebe, betonte er, "also habe ich mich wirklich darauf konzentriert und mir gesagt: Okay, ich tue das, weil ich es liebe. Und wenn ich es nicht machen möchte, dann muss ich es nicht machen." Doch Schumacher stellt klar: "Ich weiss, wozu ich in der Lage bin".

Er versuche, sein Bestes zu geben, so Schumacher, "und normalerweise sollte das genug sein, um gut zu performen, denn so war es in der Formel 2 und in der Formel 3 und auch schon in der Formel 4″, erklärte er. Dort setzte er sich am Ende durch, in der Formel 3 und Formel 2 im zweiten Jahr als Champion. Auch in der Formel 1 will er in seiner zweiten Saison den Durchbruch schaffen. Neun Rennen bleiben dafür noch, angefangen am Sonntag in Spa.

Update nun auch für Schumacher

Die guten Nachrichten: Das Update, das zuletzt in Ungarn nur seinem Teamkollegen Kevin Magnussen zur Verfügung stand, bekommt nun auch Schumacher ans Auto. Und natürlich ist Spa "ein besonderer Ort für uns als Familie", sagt Schumacher. Dort feierte sein Vater zum Beispiel sein Formel-1-Debüt. "Auch für mich, denn ich hatte dort einige richtig gute Rennen, zum Beispiel 2018. Andererseits haben wir dort auch einige unserer Tiefpunkte erlebt. Spa hat viele Höhen und Tiefen, aber für uns wird es immer ein historischer und ganz besonderer Rennplatz sein."

Gute Voraussetzungen für einen gelungenen Start nach der Sommerpause. Doch auch sonst hofft Schumacher in den kommenden Wochen auf sportliche Ausrufezeichen. "Es ist die Formel 1 und es besteht eine hohe Chance auf ein verrücktes Event, bei dem wir hoffentlich nicht zu den Verrückten gehören und die Chance haben, ein paar Big Points zu holen", sagte Schumacher.

Kritik an Medien

Er weiss, dass er sie brauchen wird. Für seine Zukunft, aber auch gegen den Druck, der medial aufgebaut wird. Vor allem, solange er keinen neuen Vertrag hat. "Die Leute sind in gewisser Weise darauf fokussiert, Schlagzeilen zu finden", kritisiert Schumacher: "Ich verstehe, dass die Leute Geld verdienen müssen und dass sie etwas tun müssen. Aber andererseits würde ich es auch begrüssen, wenn sich die Leute vielleicht mehr Zeit nehmen würden, um Fakten zu schaffen." Denn oft reichen bereits Kleinigkeiten, um Spekulationen anzuheizen.

Verwendete Quellen:

  • autosport.com: Schumacher: People too quick to criticise in F1 these days
  • Sky.de: Giovinazzi statt Schumacher: Haug kritisiert Haas-Team
  • Sky.de: Glock über Mick-Zukunft: "Vielleicht ein kleines Indiz"


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