Lewis Hamilton liefert in Portugal einen weiteren Beweis für sein Ausnahmetalent. Beim Formel-1-Debüt an der Algarve lässt sich der Weltmeister auch vom aufregenden Start nicht beirren und holt sich den Rekordsieg.
Auf der Algarve-Achterbahn von Portimão hat
Hamilton verwies in einem anfangs nervösen Grossen Preis von Portugal mit vielen Überholmanövern seinen Mercedes-Teamkollegen Valtteri Bottas mit riesigem Vorsprung auf den zweiten Platz.
Dritter wurde der Niederländer
Hamilton knackt Schumacher-Rekord - zweite Bestmarke schon in Sicht
Hamilton indes dürfte nach seinem achten Sieg im zwölften Saisonlauf bald auch die nächste Schumacher-Bestmarke erreichen, der siebte WM-Titel ist fünf Rennen vor Schluss greifbar. 77 Punkte Vorsprung hat der 35-Jährige bereits auf den WM-Zweiten Bottas, dem im Endspurt nur noch ein Motorsportwunder hilft.
Hamilton gewann nach seinen Erfolgen in Mugello und auf dem Nürburgring auch auf der dritten Strecke, die nur wegen der Corona-Pandemie und der Absage vieler Rennen auf anderen Kontinenten in den Kalender gerutscht war.
Das Autodromo do Algarve im Süden Portugals, das erstmals die Formel 1 zu Gast hatte, bot zum Start das erhoffte Spektakel. Ein kleiner Regenguss hatte den ohnehin glatten Asphalt angefeuchtet, das sorgte für reichlich Durcheinander auf den ersten Kilometern.
Der als Dritter gestartete Verstappen zog auf der anspruchsvollen Piste zunächst an Bottas vorbei, kollidierte dann aber mit dem Racing Point von Sergio Perez. Kurz darauf überholte Bottas den führenden Hamilton, ehe urplötzlich McLaren-Pilot Carlos Sainz den Vorteil seiner weicheren Reifen nutzte und die Spitze übernahm. Einen Turbostart erwischte Veteran Kimi Räikkönen, der sich von Rang 16 auf Platz sechs verbesserte.
Hamilton hängt Konkurrenz trotz Wetterkapriolen ab
Doch nach sechs Runden kam allmählich die gewohnte Ordnung ins Tohuwabohu. Die mittelharten Reifen der Mercedes kamen auf Betriebstemperatur, die Silberpfeil-Piloten konnten wieder die Überlegenheit ihrer Autos ausspielen. Erst schnappte sich Bottas den strauchelnden Sainz, kurz darauf kam auch Hamilton vorbei. Verstappen holte sich Platz drei zurück, konnte dem Mercedes-Duo aber nicht folgen.
Dahinter führte Charles Leclerc den Rest des Feldes an. Der Monegasse holte wieder einmal deutlich mehr aus dem anscheinend verbesserten Ferrari heraus als Teamkollege
An der Spitze machte der WM-Führende Hamilton nach 20 Runden ernst. Binnen kurzer Zeit saugte sich der Brite an Stallrivale Bottas heran und setzte sich auf der Zielgeraden locker an die Spitze. Schnell fuhr der Titelverteidiger ein beruhigendes Polster heraus und deklassierte den Finnen dabei phasenweise. Alles lief auf den Rekordsieg des Superstars hinaus.
Spannender Start, absehbares Ende, stolzer Rekordsieger
Sorgen bereiteten den Strategen an den Kommandoständen indes weiter die schweren Regenwolken, aus denen hin und wieder Tropfen fielen. Wohl auch deshalb zögerten die führenden Mercedes-Piloten lange mit dem Reifenwechsel. Schon zur Hälfte des Rennens hatte Hamilton daher seinen alten Rivalen Vettel überrundet, der in Runde 28 an der Garage frische Pneus abgeholt hatte.
Nach 40 Runden beorderte Mercedes dann endlich auch Hamilton an die Box, längst waren die Verfolger aus seinem Rückspiegel verschwunden. Auch Bottas hatte seinen Widerstand frühzeitig eingestellt. So dämmerte das Rennen nach der so aufregenden Startphase einem eher müden Schluss entgegen. Hamilton war das gleich, er hatte schliesslich einen weiteren meisterlichen Beweis seines Ausnahmetalents geliefert. © dpa
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