Helmut Marko hat trotz seiner 80 Jahre noch nicht genug als Motorsportberater von Red Bull in der Formel 1. Wenn der Tag des Rücktritts kommt, sollte der Rennstall aber vorbereitet sein. Sebastian Vettel wäre ein möglicher Kandidat – sagt auch Marko.
Für Helmut Marko waren die letzten Monate durchweg sehr emotional. Ende des vergangenen Jahres feierte der Motorsportberater von Red Bull Racing in der Formel 1 mit dem Team den Titel von Max Verstappen und dazu auch die Konstrukteurs-Meisterschaft.
Sein langjähriger Wegbegleiter und Freund, Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz, verstarb zudem Ende Oktober. Im Februar 2023 wurde die Zukunft des Rennstalls festgezurrt, mit Ford als Partner ab 2026. Und seit März fährt Red Bull in der Königsklasse wieder allen davon. Mittendrin: Der inzwischen 80 Jahre alte Marko, den das ganze Geschäft jung hält.
Ans Aufhören denkt er deshalb noch nicht, seit 2005 macht der frühere Formel-1-Fahrer den Job bei Red Bull Racing. "Das endet sicher irgendwann", sagte Marko in einem Interview bei "Formel1.de". Irgendwann ist aber wohl noch etwas hin. Zwar geht Teamchef Franz Tost vom Schwesterteam AlphaTauri nach der Saison mit 67 Jahren in Rente. Das heisst für Marko aber nicht, "dass ich das auch tun sollte", betonte er.
Der Vorteil dabei: Marko ist unabhängig; der gelernte Jurist ist nicht mehr in der Formel 1, weil er es muss, sondern weil es ihm Spass macht, weil es ihn erfüllt, um die Welt zu reisen, Siege zu feiern und gegen die Konkurrenz zu sticheln.
Das Reisen ist keine Belastung
"Ich sehe die Reiserei nicht als Belastung. Sondern das ist etwas, was die Welt und die Ansichten öffnet", sagte Marko. "Und solange ich körperlich und geistig in der Lage bin, einen positiven Beitrag zu leisten, und solange ich gewünscht bin, sehe ich keinen Grund, nur aufgrund irgendeiner Altersregel aufzuhören." Er sei von "Leidenschaft" und "Passion" getrieben, sagt er, und er empfindet es als "eine Ehre, in diesem Umfeld und vor allem mit einem Fahrer wie
Trotzdem wird der Moment eines Tages kommen, wenn Marko aufhört. Dann gilt es, einen geeigneten Nachfolger parat zu haben. Seit seinem Rücktritt ist
Vettel als Nachfolger "könnte man eventuell ins Auge fassen"
In Zukunft "könnte man sowas eventuell ins Auge fassen", sagt Marko, der weiterhin in Kontakt mit Vettel steht. Motorsport war zuletzt allerdings kein Thema zwischen den beiden. Denn Marko weiss: "Er muss sich erst einmal finden und wissen, was er in Zukunft machen will."
Die Fähigkeiten für den Job hätte er aber, sind sich diejenigen sicher, die es wissen müssen. "Er ist ein Menschenkenner. Er versteht den Wert von Menschen und welchen Beitrag sie für den Erfolg leisten. Und ich glaube, er hat sich in den letzten Jahren auch zu einer Art Fahrerberater entwickelt", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Er ist einer dieser Typen, die in allem, was sie tun wollen, verdammt gut sind. Ich bin mir also sicher, dass er, wenn er diesen Weg wählt, sehr gut darin sein wird."
Aston-Martin-Teamchef Mike Krack sagt, "er hat die Persönlichkeit und die Fähigkeiten, die man dafür braucht. Also denke ich, dass er ein guter Kandidat sein könnte, ja."
Vettel vermisst Wettkampf und Anspannung
Und was sagt Vettel? Der 35-Jährige hatte sich zuletzt aus seinem Ruhestand gemeldet und erklärt, es gehe ihm bis jetzt sehr gut mit seiner Entscheidung, er habe jetzt endlich mal so etwas wie einen Alltag. "Am meisten vermisse ich aber den Wettkampf und die Anspannung", gab er im Gespräch mit der "Bild am Sonntag" zu.
Was seine künftigen Pläne betrifft, so liess er sich nicht in die Karten schauen. "Ich lasse mich inspirieren, schaue mir vieles an, sammle Ideen. Schauen wir mal, was am Ende dann zu einem Projekt wird." Vielleicht ist es ja tatsächlich sein Ex-Team.
Verwendete Quellen:
- formel1.de: Helmut Marko: Vettel als Red-Bull-Berater "könnte man ins Auge fassen"
- bild.de: Was Vettel von E-Fuels hält
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.