Die Rennen in der Formel 1 sind spannend, aber am Ende setzt sich auch in Ungarn Mercedes durch. Lewis Hamilton fing kurz vor Schluss Pole-Fahrer Max Verstappen ab.
Mit einem unfassbaren Schlussspurt hat
In der 67. Runde zog der fünfmalige Weltmeister im Mercedes an dem verzweifelt kämpfenden Verstappen vorbei, sein achter Saisonsieg war dank kluger Reifenstrategie perfekt. Abgeschlagen Dritter wurde
Formel 1 in Ungarn: Lewis Hamilton baut Vorsprung aus
Im WM-Klassement aber baute Hamilton seinen Vorsprung auf die längst distanzierten Herausforderer weiter aus. Mit nun 250 Punkten geht der Brite mit 62 Punkten Abstand auf seinen Teamkollegen Valtteri Bottas in die vierwöchige Sommerpause, der Finne wurde nach einer Startkollision nur Achter. Verstappen, der nach der ersten Pole Position seiner Karriere den dritten Sieg in vier Rennen knapp verpasste, liegt 70 Zähler zurück. Vettel fehlen bereits satte 94 Punkte auf Titelverteidiger Hamilton.
Nach zuletzt drei packenden Darbietungen bekamen die Fans auch in der Puszta einen Thriller im letzten Rennen vor der Pause geboten. Zuletzt hatte die Rennserie in Hockenheim einen Regen-Klassiker aufgeführt, in dem Verstappen furios zum Sieg raste und Vettel von Startplatz 20 noch auf Rang zwei gefahren war. Diesen Schwung wollten beide auch in Ungarn nutzen. Dagegen hatte Mercedes nach dem Desaster beim Heimrennen mit Platz neun für Hamilton und dem Unfall-Aus von Bottas einiges gutzumachen.
Doch schon kurz nach dem Start gab es den nächsten Nackenschlag für die Silberpfeile. Im Kampf um Platz zwei hinter Polesetter Verstappen zwängte sich Hamilton knallhart an Teamkollege Bottas vorbei, es kam zur kurzen Berührung beider Autos. Kurz darauf touchierte auch Ferrari-Jungstar
Sebastian Vettel zieht an Bottas und Leclerc vorbei
Bottas musste danach auch Vettel vorbeiziehen lassen und kam nach fünf Runden zum ungeplanten Boxenstopp. Mit neuer Nase am Auto kehrte der 29-Jährige als Letzter zurück auf die Strecke. Ein bitterer Auftakt für den Mann aus Nastola, über dessen Zukunft die Teamführung bis Ende August entscheiden will.
An der Spitze entwickelte sich derweil ein Duell zwischen Verstappen und Hamilton, die sich mit eine Serie schneller Runden von den beiden Ferrari-Verfolgern absetzten. Der Rückstand von Leclerc und Vettel wuchs von Runde zu Runde. "Wir gehen mit beiden Autos auf Plan B", funkte der Kommandostand der Scuderia an Vettel. Auf der kurvigen Strecke konnten die Ferrari einmal mehr ihren PS-Vorteil nicht ausspielen und verloren das Spitzenduo schnell aus den Augen. Bis zum Schluss
Zwischen Verstappen und Hamilton wurde es indes zunehmend enger. Der Brite kam bis auf eine Sekunde an den führenden Red-Bull-Piloten heran. Verstappen liess die Box zunehmend drängender von seinen Reifensorgen wissen: "Ich sag es nochmal, ich verliere Haftung."
Nur waren die Taktiker gefragt. Mercedes zögerte den Stopp von Hamilton hinaus, Verstappen kam nach 25 Runden für frische Gummiwalzen an die Garage. Nun führte Hamilton, doch auf den alten Reifen konnte er nicht genügend Vorsprung für seinen Stopp herausfahren. "Ich kann nicht schneller, Mann", liess der fünfmalige Weltmeister seinen Renningenieur wissen.
Mercedes Taktik-Kniff wird belohnt
Als Hamilton nach 32 Runden dann auch an die Box fuhr und seine Mechaniker nicht so schnell arbeiteten wie gewohnt, war Verstappen wieder vorn. Mit Wut im Bauch fuhr Hamilton die Lücke erstaunlich schnell wieder zu. In Runde 39 griff der Titelverteidiger an, war sogar kurz vorbei, geriet dann aber neben die Strecke. "Was kann ich noch machen?", fragte Hamilton verärgert. Seine Jagd ging weiter.
Die Mercedes-Strategen griffen zu einem Taktik-Kniff, beorderten den Champion noch einmal an die Box für frische Reifen. Die Hoffnung: Hamilton würde so am Ende des Rennens wieder hinter Verstappen auftauchen - und mit dem Reifenvorteil vorbeiziehen. Und diese Idee zündete. Hamilton holte rasant auf, Verstappen konnte nicht mehr kontern und musste sich am Ende geschlagen geben. © dpa
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