Das letzte Rennen der Formel-1-Saison 2019 ist das erste nach dem Zusammenstoss bei Ferrari: Sebastian Vettel und Charles Leclerc hatten sich in Brasilien gegenseitig von der Strecke geschossen. Dafür gab es keine Strafe. Und es würde auch im Wiederholungsfall keine geben.

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In Abu Dhabi geht mit dem 21. Rennen die Formel-1-WM 2019 zu Ende. Mercedes hat seinen Titel bei den Konstrukteuren souverän verteidigt. Und der Silberpfeilpilot Lewis Hamilton ist bereits seit zwei Rennen zum dritten Mal in Folge Weltmeister.

Ferrari, zu Saisonbeginn als grosser Herausforderer angetreten, leckt derweil seine Wunden. Die jüngste fügte sich die Scuderia in Brasilien selbst zu, als sich Sebastian Vettel und Charles Leclerc ein Scharmützel um Platz vier lieferten - und es übertrieben: Vettel konterte Leclercs Überholmanöver, beide berührten sich und flogen raus.

Anschliessend gaben sie sich öffentlich gegenseitig die Schuld an dem überflüssigen Kontakt. Die Aussprache fand intern statt. Der grosse Knall blieb ebenso aus wie eine Bestrafung der beiden Fahrer.

Leclerc spielt den Unfall herunter

Vor dem Rennen in Abu Dhabi äusserte sich Leclerc vorsichtig optimistisch. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht wieder passiert", meinte der Monegasse im Rahmen einer Pressekonferenz, auf der Vettel aus bestem Grund fehlte: Er wurde zum dritten Mal Vater.

Leclerc legte, angesprochen auf den Unfall in Sao Paulo, nach, es sei nur eine kleine Berührung gewesen, die ein "grosses Drama" ausgelöst habe. Der 22-jährige Jungstar war sichtlich darum bemüht, kein weiteres Öl ins Feuer zu giessen und gab sich und Vettel gleichermassen die Schuld für die Kollision: "Wir beide tragen Verantwortung."

Man wolle künftig ein "bisschen weniger aggressiv" gegeneinander fahren und sich gegenseitig "etwas mehr Raum geben", fügte der Vierte der WM-Gesamtwertung hinzu.

Keine internen Strafen bei erneutem Unfall

Nun wird zu beobachten sein, ob Leclerc und Vettel Ferrari die lange Leine, die ihnen ihr Arbeitgeber lässt, zu danken wissen. Denn auf die Frage, ob bei der Aussprache mit Vettel und Teamchef Mattia Binotto im Wiederholungsfall eines Zusammenstossens auch über mögliche harte Sanktionen geredet wurde, antwortete Leclerc: "Darüber wurde nichts gesagt." (hau/dpa)

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