Rekordweltmeister Lewis Hamilton hat den Grossen Preis von Grossbritannien gewonnen. Mit dem insgesamt neunten Siege auf seiner Heimstrecke stellte der Brite dabei auch einen Rekord auf.

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Der König von Silverstone triumphiert im Reifen-wechsel-dich Spiel: Formel-1-Rekordweltmeister Sir Lewis Hamilton hat seine Durststrecke nach schier endlosen 945 Tagen beendet und ausgerechnet bei seinem Heimrennen wieder das oberste Treppchen erklommen. Der Mercedes-Star siegte beim von mehreren Regenschauern geprägten Grossen Preis von Grossbritannien vor Weltmeister Max Verstappen (Red Bull/Niederlande) und seinem Landsmann Lando Norris im McLaren.

"Das bedeutet mir so viel", funkte Hamilton unter Tränen, während er den begeisterten Fans aus dem Cockpit immer wieder die Faust zeigte - und dann auf seiner Ehrenrunde eine britische Flagge hervorzauberte, die er im Fahrtwind wehen liess. Es war auch ein Meilenstein für Mercedes: Zum ersten Mal seit mehr als zweieinhalb Jahren gewannen die einstigen Serienweltmeister zwei Rennen in Folge. "Seit 2021 habe ich jeden Tag versucht, das zu erreichen. Ich wollte diesen Sieg für alle im Team - weil ich sie liebe und schätze", sagte Hamilton.

Glanzlicht für Mercedes

Während er nach 57 Rennen ohne Sieg zum 104. Mal in der Formel 1 triumphierte und in seiner bislang frustrierenden letzten Saison für Mercedes endlich ein Glanzlicht setzte, baute Verstappen seinen Vorsprung in der WM auf Norris auf 84 Punkte aus.

"Wir haben heute nicht die richtigen Entscheidungen getroffen", haderte Norris: "Nächstes Jahr komme ich stärker zurück." Verstappen dagegen konnte zufrieden sein: "Es hätte viel schlechter laufen können."

Der Emmericher Nico Hülkenberg erreichte im Haas den starken sechsten Rang, damit wiederholte der Routinier sein Ergebnis aus der Vorwoche in Österreich.

Verstappen holt schnell auf

"Max hat eine gute Chance, er ist auf die Bedingungen vorbereitet und in einer starken Position", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner kurz vor dem Start bei Sky. Verstappen hatte am Samstag im Qualifying seinen Unterboden bei einem Ausritt erheblich beschädigt - und mit einem schwer lenkbaren Rennwagen trotzdem noch Startplatz vier erreicht. Nach wenigen Kurven im Rennen war Verstappen mit repariertem Auto bereits Dritter, weil er einen kleinen Fehler von Norris ausnutzte.

Der Blick der Rennstrategen ging in der frühen Rennphase fast genauso oft Richtung Himmel wie auf die Strecke. Allen war klar: Wenn der Regen kommt, entscheidet sich das Rennen.

Nach einem Viertel des Grand Prix bekam Verstappen Probleme mit den Reifen. Sein Kumpel Norris, mit dem er sich nach der Kollision von Spielberg vor einer Woche schnell ausgesprochen hatte, zog locker vorbei. Wenig später war auch Norris' McLaren-Teamkollege Oscar Piastri für den Niederländer nicht mehr zu halten. An der Spitze überholte Hamilton unter lautem Jubel in Runde 18 seinen Teamkollegen George Russell, während die ersten der hartgesottenen englischen Fans ihre Regencapes überzogen.

Wilde Duelle zwischen McLaren und Mercedes

Teile der Strecke waren nun nass, die McLaren und Mercedes lieferten sich wilde Duelle, in der 20. Runde lagen plötzlich Norris und Oscar Piastri vor Hamilton und Russell. Wer früh auf Intermediates gewechselt war, wie Verstappens glückloser Teamkollege Sergio Perez, hatte sich allerdings verzockt, schnell war der Traditionskurs wieder trocken.

Erst zur Rennmitte setzte etwas stärkerer Regen ein, Verstappen wechselte als erster der Top fünf auf Intermediates und war wieder mitten im Kampf um den Sieg. Während Österreich-Sieger Russell in der 34. von 56 Runden seinen Mercedes wegen eines Problems im Kühlsystem abstellen musste und sich aus dem Kampf um den Sieg verabschiedete, suchten Hamilton und Verstappen die Entscheidung: Bei wieder abtrocknender Strecke wechselten sie früher als Spitzenreiter Norris zurück auf Slicks.

Hamilton kehrte als Führender auf die Strecke zurück und verteidigte den Spitzenplatz. Zum neunten Mal triumphierte der 39-Jährige in Silverstone, wo er damit häufiger gewann als jeder Fahrer auf einem Formel-1-Kurs.(sid/jum)  © SID

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