- Es gibt in der Formel 1 ein - meist - gut behütetes Geheimnis: Die Gehälter der Formel-1-Stars.
- Top-Verdiener ist Lewis Hamilton, und dann kommt lange erstmal nichts. Am unteren Ende der Gehaltsliste stehen vor allem die Talente.
- Ab 2023 könnte bei den Fahrern der Rotstift angesetzt werden: Eine Gehaltsobergrenze soll eingeführt werden.
Im Fussball-Geschäft geht es anders zu als in der Formel 1. Die Gehälter der Bundesliga-Stars sind in vielen Fällen längst kein Geheimnis mehr, sie werden medial herumposaunt, die Zahlen werden dabei mal mehr, oft weniger vehement dementiert. Fans haben dadurch ein ziemlich gutes Bild davon, was bei den Kickern am Ende des Monats vom Verein ungefähr auf das Konto kommt.
In der Motorsport-Königsklasse hingegen ist das Salär der Fahrer eines der letzten, gut behüteten Geheimnisse. Über Geld spricht man dort nicht – oder nur sehr, sehr ungern.
"Bei Vertragsverhandlungen gibt es schwarz oder weiss", hatte Ex-Formel-1-Pilot Alexander Wurz, der als Präsident der Grand Prix Drivers’ Association Einblicke hat, mal bei "Redbull.com" verraten: "Das heisst, entweder passieren die Verhandlungen komplett hinter den Kulissen, ganz still und heimlich und dann meistens extrem schnell. Oder es wird in aller Öffentlichkeit verhandelt, mit dem Zweck über Medien und manchmal auch über Falschmeldungen Druck aufzubauen. Das ist typisch Formel 1."
Deutlich weniger Geld für Sebastian Vettel
Dass zum Beispiel
Angeblich haben sich Mercedes und der siebenmalige Champion auf 40 Millionen Euro geeinigt - in Zeiten einer Coronakrise eine mehr als stolze Summe. Und die mit Abstand höchste in der Formel 1, wie das Fachportal f1-insider.com vorrechnet. Sein Titelrivale
Wird der Gürtel enger geschnallt?
Als Superstar sahnt man in der Formel 1 also immer noch ordentlich ab. Doch das könnte bald ein Ende haben. Jedes Team hat inzwischen eine Budgetobergrenze von rund 130 Millionen Euro, mit dem es auskommen muss. Nicht inkludiert sind dabei Kosten für das Marketing, die Topverdiener im Management und das Gehalt für die Fahrer.
Ab 2023, so der Plan, soll deshalb auch eine Gehaltsobergrenze für die Piloten eingeführt werden. Die fiele noch immer noch üppig aus, angedacht sollen im Moment 30 Millionen Dollar (rund 27 Millionen Euro) sein, die dann für beide Fahrer zur Verfügung stünden. Ein Schlupfloch könnte es trotzdem geben: Verträge, die vor 2023 abgeschlossen werden, sollen wohl nicht von dieser Regelung betroffen sein.
Viele Fahrer gegen Obergrenze
Im Frühjahr war das Thema hochgekocht, wurde im Fahrerlager heiss diskutiert. Da sprach sich AlphaTauri-Teamchef Franz Tost für die Deckelung aus, warf aber ein, dass er das Gehalt noch weiter – auf zehn Millionen Dollar – senken würde. Die Piloten sind wenig begeistert von dieser Idee.
"Die Fahrer sind die Stars und Helden dieses Sports. Sie sorgen für die meiste Aufmerksamkeit, stärken die Marken, deren Image und das Ansehen der ganzen Formel 1", sagte
Formel-1-Boss: Fahrer sind die Speerspitze
Auch Formel-1-Chef Stefano Domenicali hatte sich gegen eine Obergrenze ausgesprochen, betonte im Interview mit der Zeitung Corriere dello Sport, dass die Fahrer die Speerspitze seien und eine besondere Relevanz hätten. "Die Ausserordentlichkeit Hamiltons sowie die Gefahren, die Grosjean (Romain, Anm. d. Red.) im vergangenen Jahr in Bahrain eingegangen ist, erinnern uns, dass die Piloten das Herz der ganzen Show sind", sagte Domenicali.
Noch ist keine Entscheidung gefallen, zuletzt standen andere Zukunftsthemen weiter oben auf der Agenda. Klar ist nach den ersten Diskussionen aber: Geht es den Fahrern ans Geld, wird doch ganz gerne darüber gesprochen.
Die angeblichen Gehälter der Formel-1-Fahrer:
- Lewis Hamilton (Mercedes): 40 Millionen Euro
- Max Verstappen (Red Bull): 16 Millionen Euro
Daniel Ricciardo (McLaren): 15 Millionen EuroFernando Alonso (Alpine): 12 Millionen EuroCharles Leclerc (Ferrari): 12 Millionen Euro- Valtteri Bottas (Mercedes): 8 Millionen Euro
- Carlos Sainz (Ferrari): 7 Millionen Euro
- Sebastian Vettel (Aston Martin): 6 Millionen Euro
- Sergio Perez (Red Bull): 5 Millionen Euro
- Kimi Räikkönen (Alfa Romeo): 4 Millionen Euro
- Lance Stroll (Aston Martin): 2 Millionen Euro
- Esteban Ocon (Alpine): 2 Millionen Euro
- Lando Norris (McLaren): 2 Million Euro
- Pierre Gasly (Alpha Tauri): 2 Millionen Euro
- George Russell (Williams): 0,5 Millionen Euro
- Nicholas Latifi (Williams): 0,5 Millionen Euro
Mick Schumacher (Haas): 0,4 Millionen Euro- Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo): 0,4 Millionen Euro
- Nikita Mazepin (Haas): 0,4 Millionen Euro
- Yuki Tsunoda (Alpha Tauri): 0,3 Millionen Euro
Verwendete Quellen:
- Redbull.com: Formel 1-Insider Alexander Wurz im Interview: Hamilton ohne Vertrag, Vettel ohne Cockpit, Verstappen noch ohne Titel und Leclerc ohne Hoffnung – was bedeutet das für die verrückte Saison 2020?
- F1 Insider: Formel 1: Gehälter enthüllt! Das verdienen die Fahrer 2021
- Sky Sport: "Piloten das Herz der Show": F1-Boss gegen Gehaltsobergrenze
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